California Dreaming I
Visionen aus einem pluralistischen Kosmos
herausgegeben von Oliver Zybok und Angela Stief
Der amerikanische Traum verdichtet sich in Kalifornien zur Apotheose seiner selbst: Hollywood als Traumfabrik, die kalifornische Laisser-Faire-Haltung, die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, die Reichen, Schönen und Berühmten, die sich in der Metropole Los Angeles versammeln. Als US-amerikanischer Bundesstaat mit den besten klimatischen Voraussetzungen ist Kalifornien ein Klischée von einem Land, zu schön um wahr zu sein und zu oberflächlich – denkt der Europäer –, als dass Menschen, Künstler und Künstlerinnen von den existenziellen Härten des Lebens geschliffen sein könnten. New York wurde von jeher mit Europa assoziiert und Kalifornien wird von hier fast wie eine Enklave behandelt. Die beiden Themenbände California Dreaming zeigen auf: Kalifornien hat mehr zu bieten als die utopischen Träumereien, die wir aus dem Film kennen. Es stellt vielmehr ein Land dar, dessen Geschichte und Kunst immer noch nicht ausreichend erschlossen sind. Außerdem machen viele Beiträge deutlich, dass sich die Kunst, Made in California, trotz zahlreicher ortsspezifischer Eigenheiten in einem Gefüge globaler Entwicklungen bewegt.
Der einleitende Beitrag des ersten Bandes von OLIVER ZYBOK durchleuchtet die künstlerischen Entwicklungen in Kalifornien seit 1945, berichtet von dem Einfluss, den europäische Immigranten in den 1940er und 50er-Jahren auf die dortige Kunstszene ausgeübt haben, über die bahnbrechenden konzeptuellen Neuanfänge zahlreicher Künstler wie Ed Ruscha und John Baldessari bis hin zu den vielfältigen medienübergreifenden künstlerischen Auseinandersetzungen der Gegenwart.
STEFAN GRISSEMANN beschäftigt sich in seinem umfassenden Aufsatz mit der Geschichte des Independent Cinemas in Kalifornien, seinen Einfluss auf subkulturelle Entwicklungen und seinem Verhältnis…