Robert Irwin
Schönheit ist Wahrheit
Ein Gespräch von Andreas Reiter Raabe
Anlässlich seiner Einzelausstellung in der Wiener Secession war Robert Irwin 2013 in der Stadt und traf den in Wien lebenden und arbeitenden Künstler Andreas Reiter Raabe zu einem Gespräch. Andreas Reiter Raabe ist bekannt für seine Interviews mit Künstlern, für die er seit 1995 weite Wege zurücklegt und rund um den Globus reist. Die Talks, die immer vis-a-vis miteinander geführt, aufgenommen, transkribiert und redigiert werden, machte er mit Künstlern und Künstlerinnen wie John Baldessari, Tacita Dean, Andreas Gursky, Dan Graham, Sol LeWitt, Sarah Lucas, Ed Ruscha, Franz Erhard Walter, Franz West und vielen anderen. Als Künstler mit sozialem Geschick gelingt es Reiter Raabe auch Gespräche mit Personen zu führen, die schwer zugänglich sind, so machte er beispielsweise auch das einzige existierende Interview mit Louise Lawler. Andreas Reiter Raabes Künstlergespräche sind in zahlreichen Publikationen und Kunstmagazinen erschienen; ein Sammelband, der 2016 erscheinen soll, ist gerade in Planung.
Andreas Reiter Raabe: Vielleicht können wir mit deinen biografischen Hintergründen beginnen. Du bist in einer Zeit groß geworden, in der die meisten Künstler wussten, dass man als Künstler nur sehr schwer überleben kann. Kunst drehte sich nicht um Erfolg. Es ging darum, Kunst zu machen. Und so gab es im Vergleich zu heute sehr wenige, die dies auch taten.
Robert Irwin: Ja, besonders in Los Angeles war das der Fall. Es gab damals eine wichtige Galerie, die von etwa zehn Künstlerfreunden eingerichtet wurde. Alles war Eigeninitiative. Diese Galerie war die Ferus Gallery, die erst seit Kurzem in…