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Ausstellungen: Den Haag · von Luisa Fink · S. 285 - 286
Ausstellungen: Den Haag ,

Den Haag
Paula Rego

Kunstmuseum Den Haag 27.11.2021 – 20.03.2022
von Luisa Fink

Das Werk von Paula Rego (*1935) ist eine Entdeckung. Zumindest für das Publikum hier, denn Rego ist in ihrem Geburtsland Portugal und ihrer zweiten Heimat England schon lange höchst geschätzt. Bereits 1969 repräsentierte sie mit neun Gemälden Portugal auf der São Paulo Biennale, 1985 ebendort England. In der Nähe von Lissabon, in Cascais, steht seit 2009 sogar ein ihr gewidmetes Museum. Aktuell sind ihre Gemälde, großformatigen Pastellkreide-Zeichnungen und Druckgrafiken nach einer ersten Ausstellungsstation in der Tate Britain im Kunstmuseum Den Haag zu sehen. In einem chronologischen Parcours durch 13 Räume wird deutlich, mit welcher Intensität Rego seit über sechs Jahrzehnten individuelle und kollektive Geschichten malerisch ineinander verwebt – humorvoll, beißend, kritisch und vieldeutig.

„Pictures are about what is inside you, as much as they are what is outside you“, so Rego in einem Dokumentarfilm, den ihr Sohn Nick Willing 2017 über sie drehte. Rego ist Expertin, wenn es darum geht, das Individuum als Dreh- und Angelpunkt zwischen einem inneren Erleben und äußeren, gesellschaftlichen Erwartungen zu zeigen. In ihren Gemälden treffen in komplexen erzählerischen Settings biografische Momente der Künstlerin mit politischem Zeitgeschehen und einer Analyse über-individueller Erfahrungen zusammen. Das können ebenso gut Jungianisch geprägte, allegorische Bildmotive sein wie politisch brisante Themen. Auch literarische Vorlagen, Mythen und Anekdoten fließen in Regos Arbeiten mit ein.

Frauen stehen dabei im Zentrum von Regos Interesse. Beispielsweise in Sleeping von 1986 sind vier Frauengestalten zu sehen. Zwei von ihnen schlafen auf der rot-orange-farbenen Erde Portugals unter freiem…

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