Pelzfrühstück im Pelzbein
Eine Momentaufnahme feministischer Mode
von Lisa Klosterkötter
Donatella Versace spielt in ihrer Herbst / Winter-Kollektion 2017 / 18 mit den Worten „Loyalty“, „Love“, „Courage“, „Equality“, „Power“, „Unity“, „Infinity“. In großen Lettern sind diese Worte auf Jacken, Mützen, Tops und Hosen gedruckt, schreien einem in Kombination mit den Designs der Kollektion, der düsteren Bühnengestaltung der Mailänder Schau, dem Make-up und dem aggressiven Schritttempo der Models „Feminist“ entgegen. In der Kleidung selbst wird skinny mit XXL kombiniert, Klassisches mit Sportlichem, zarte und robuste Stoffe, „feminine mit maskulinen Elementen“ vereint.1 Ein dominierendes Schwarz, mit Akzenten in Pink, Orange und Gelb. Dazu ein Techno-Song in dem das Wort „equally“ dauerhaft wiederholt wird und den Catwalk zum Schwingen bringt. Unter der Überschrift: „Donatella Versace als Frontfrau des Feminismus“ wird die Designerin mit ihrer neuen Kollektion an ihr Heimatland appellierend zitiert: „In Italien haben die Frauen noch zu wenig Einfluss. Und das ist nicht in Ordnung. Also lasst uns gemeinsam für mehr Gleichberechtigung eintreten.“2 Ein T-Shirt aus Baumwolle und Leinen, das um die Welt geht und von zahlreichen Stars und Modebloggern gehypt und zu öffentlichen Anlässen getragen wird. In der Frühlings / Sommer-Kollektion 2017 von Dior heißt es „We should all be feminists.“, auf einem weiteren T-Shirt derselben Kollektion: „Why have there been no women artists?“
Dem schließt sich Prabal Gurungs „Feminist“-Kollektion Herbst/Winter 2017 / 18 mit folgenden aufgedruckten Behauptungen an: „Our minds, our bodies, our power“, „Nevertheless, she persisted“, „Femininity with a bite“, „Girls just want to have fundamental rights“, „Love is the restistence“. Der…