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Biennalen: Arles · von Fabian Stech · S. 390 - 392
Biennalen: Arles , 1999

Fabian Stech
Rencontres internationales de la photographie

Arles, 8.7. – 15.8.1999

Arles ist eine verschlafene Stadt in der Camargue. Hier, im Süden Frankreichs, scheint sogar die Rhône, an der Arles liegt, langsamer zu fließen. Berühmt ist die Stadt römischen Ursprungs durch ihr Amphitheater und die Arena, erbaut am Anfang unserer Zeitrechnung. Aus einem solchen Monument würde bei uns ein aseptisches Museum. Hier, im katholischen Süden, riecht man unter den Doppelbogenreihen den Dung der Stiere, deren Blut nach der Corrida den Sandboden tränkt. Tauromachie. Im Amphitheater werden nachts Diavorträge gezeigt, die einen Teil des Begleitprogamms der Rencontres bilden. Die Gassen der Stadt sind an manchen Stellen so eng, dass die Sonne erst mittags, wenn sie ihren höchsten Punkt erreicht hat, den Asphalt bescheint. Seit dreißig Jahren erstrahlt die Stadt im Juli und August nun in einem zweiten Licht, dem der Fotografie. Eine kleine Gruppe von Freunden, unter Ihnen Michel Tournier, Jean Claude Lemagny, und Lucien Clergue, fand sich hier 1970 zusammen, um der Fotografie mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. In kleinen Schritten bauten sie Arles zu einem Ort aus, an dem das Publikum sich nicht nur an den Fotografien, sondern auch an den Fotografen und ihrer Weltsicht reiben kann. Die Ausstellungen werden von Ehrengästen, Konferenzen, Preisverleihungen, Workshops und großen Diavorträgen begleitet. Das Budget der Veranstaltung wuchs von anfänglich 40.000 FF auf 9,5 Millionen an.

Diesjähriger künstlerischer Leiter war Gilles Mora, der unter anderem die Tagebücher von Walker Evans übersetzt hat. Er gab mit seiner Mannschaft der Veranstaltung den Titel “Es leben die Modernitäten”. Am Ende…


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