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Ausstellungen: Braunschweig · von Michael Stoeber · S. 326 - 327
Ausstellungen: Braunschweig , 2011

Michael Stoeber
Rosa Barba

Kunstverein Braunschweig, 12.3. – 22.5.2011

Roland Barthes´ Beobachtung, dass jeder ernsthaft schauende und auslegende Betrachter mitformuliert an der Bedeutung des Kunstwerks, erweist ihre Berechtigung in beispielhafter Weise beim Blick auf die Arbeiten der 1972 in Sizilien geborenen Rosa Barba. Ihre Filme, Installationen, Skulpturen und Publikationen bestechen nicht nur durch Intellektualität und Sinnlichkeit, sondern auch durch eine offene Dimension, die den Betrachter einlädt, durch sinnstiftende Deutung ihre Werke zu vollenden. Das ist nun zwar ganz allgemein ein Wesenzug zeitgenössischer Kunst überhaupt, aber er zeigt sich selten so zwingend und appellativ wie im Werk dieser mehrfach durch Preise ausgezeichneten Künstlerin. Rosa Barba, die an der Kunsthochschule für Medien in Köln studierte und danach per Stipendium zwei Jahre lang an der Rijksakademie in Amsterdam, wurde im Lauf ihrer Karriere zu Einzelausstellungen in bedeutende Kunstinstitute eingeladen, darunter in die Tate Modern in London und in die Dia Art Foundation in New York, sowie zu den Gruppenschauen der Biennalen in Venedig und Liverpool. Der Kunstverein Braunschweig, dem es unter seiner Leiterin Hilke Wagner immer wieder gelingt, die Kunstfreunde in Norddeutschland mit wichtigen zeitgenössischen Künstlern bekannt zu machen, zeigt nun in einer sehr schönen, sehr einleuchtenden und von der Künstlerin konzipierten Choreographie Werke aus den Jahren 2003-2010, wobei die meisten von ihnen aus 2010 sind.

Schon die Auftaktarbeit im ersten Raum macht deutlich, wie sehr sie einen aufmerksamen Betrachter braucht. „Machine Vision Seeker“ (2003) gehört zu den Filmskulpturen der Künstlerin. Für diese setzt sie, die ihre Filme ausschließlich in analoger Weise auf Zelluloid dreht, alte…


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