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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Amine Haase · S. 422 - 432
Gespräche mit Kunstvermittlern , 2000

»Scout« für kulturelle Dinge,
die gerade geschehen

AMINE HAASE IM GESPRÄCH MIT UDO KITTELMANN,
LEITER DES KÖLNISCHEN KUNSTVEREINS

Udo Kittelmann (Jahrgang 1958) ist der Kommissar des deutschen Pavillons auf der Biennale Venedig 2001. Seit 1995 leitet er den Kölnischen Kunstverein. Sein Vertrag wurde auf weitere fünf Jahre verlängert. In einem Gespräch zieht er die vorläufige Bilanz seiner Tätigkeit in Köln.

*

Amine Haase: Eine Ihrer ersten Ausstellungen, als Sie vor mehr als fünf Jahren Leiter des Kölnischen Kunstvereins wurden, hieß “Stand der Dinge”. Wie ist nach fünf Jahren der Stand der Dinge?

Udo Kittelmann: Es war für mich eine große Herausforderung, diesen Kunstverein zu übernehmen. Denn schon damals war klar, dass einem Kunstverein, zumal in Köln, eine Bedeutung zukommen muss, die seinem traditionell angestammten Platz gerecht wird. Damit meine ich, dass es für die Kunstvereine immer schwieriger wird, ihren Ort zu finden, da sich die Museen zunehmend der zeitgenössischen Kunst annehmen. Die daraus entstehenden Herausforderungen sind in den fünf, knapp sechs Jahren noch größer geworden. Allerdings nicht mehr so sehr in Konkurrenz zu den Museen, sondern als Denkanstoß, um sich auf die ursprünglichen Aufgabe von Kunstvereinen in diesen veränderten Zeiten zu besinnen. Dann kann man die Bedingungen klären und der wachsenden Bedeutung der Kunstvereine gerecht werden.

Wie würden Sie den Platz von Kunstvereinen gegenüber von Museen für zeitgenössische Kunst heute definieren?

Der Kunstverein ist immer eine Institution, die zwischen allen Stühlen sitzt. Er ist also immer in einer unbequemen Situation. Das macht aber auch seine ganze Bedeutung aus; so bleibt er aktiv; er kann es sich…

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