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Ausstellungen: Köln · von Petra Unnützer · S. 371 - 371
Ausstellungen: Köln , 1998

Petra Unnützer
Zoe Leonard

Galerie Gisela Capitain, Köln, 24.4. – 30.5.1998

Schwarz/weiße Fotoarbeiten Zoe Leonards beschreiben Unspektakuläres: Eine Straßenansicht, eine Serie von Nestern und Aufnahmen von Bäumen am Straßenrand. Ein einzelnes Farbfoto zeigt einen Apfelbaum im Herbst. Die Auswahl bei Gisela Capitain stellt eine sehr ruhige, sensible Variante ihres Blickes auf die Welt vor. Die New Yorker Künstlerin hatte sich erst im letzten Jahr wieder im Kunstbetrieb zurückgemeldet, nachdem sie einige Jahre in einem alaskischen Dorf nördlich des Polarkreises gelebt hatte.

Auf der Eingangsarbeit (1994/97) sieht man eine ansteigende Straße, die am höchsten Punkt der Steigung verschwindet. Zentral ins Bild gesetzt ist der erdige Seitenstreifen. Rechts daneben steigt ein Stück Felsen auf, darüber ein Haus. Irgendwo hat jemand ein “I Iove you” in den Stein geritzt. Eine belanglose Szene, aber sie ist in der Dämmerstunde aufgenommen und irgendwann entdeckt man ganz oben auf der Anhöhe die Scheinwerfer zweier auf gleicher Höhe fahrender Autos, die die ganze Straßenbreite einnehmen. Was wird ihnen geschehen? Unterschiedliche Geschichten könnten sich hinter dem Foto auffächern, insbesondere wenn man das “I love you” miteinbezieht. Vordergründig ohne besonderes Ereignis zieht eine unterschwellige Emotionalität den Betrachter an und läßt ihn zwischen Faszination und kaltem Schaudern, Gleichgültigkeit und Mehrdeutigkeit hin- und herschwanken.

Auf die Szene an der Peripherie einer Stadt folgen Fotos von Nestern und Blumen. Sie spürte Vogelnester (1994) auf, aber das zentrale Motiv wird weder besonders fokussiert, noch inszeniert, sondern relativ unbeteiIigt zwischen unterschiedlichen Arten von Gestrüpp abgelichtet. Man kann sich vorstellen, ein solches Nest auch zu übersehen. Durch die leicht…


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