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Biennalen: Moskau · von Heinz-Norbert Jocks · S. 302 - 309
Biennalen: Moskau , 2018

Moskau, 09.09.2017 – 18.01.2018

7. Moskau Biennale
Clouds  Forests

Zur 7. Moskau Biennale für zeitgenössische Kunst
Neue Tretyakov Gallery
von Heinz-Norbert Jocks

„Clouds  Forests“, als metaphorischer Titel für die 7. Moskauer Biennale für zeitgenössische Kunst in der Neuen Tretyakov Gallery am Krymsky Val von der Kuratorin Yuko Hasegawa gewählt, erscheint so sonderbar wie poetisch und so verknappt wie ein Haiku. Von vorherein werden von der Japanerin mit dem auf die Natur gemünzten Wörterpaar andere Akzente als die sonst üblichen gesetzt. Ist doch die Beziehung der Ausstellungsmacherin zur künstlerischen Kreativität eine vornehmlich poetische. Es geht ihr um die Entwicklung eines neuen Sensoriums für die uns umgebende Welt und die Dinge sowie um das konkret Mögliche. Ihre Ästhetik, der sie zuletzt im ZKM im Rahmen der GLOBALE mit ihrer Ausstellung „New Sensorium“ Ausdruck verlieh, zeugt von einer extremen Offenheit gegenüber anderen Kulturen. Der Wunsch nach Aufhebung sämtlicher Grenzen, die, zwischen Geschichte, Genres und Medien errichtet, uns beschränken, ist evident. Entsprechend allergisch reagiert sie auf die künstlich konstruierte Dichotomie von Globalismus und Regionalismus. Denn, wie im Gespräch geäußert, teilen seit der Antike die unterschiedlichsten Stämme der Menschen gemeinsame Vermittlungsformen, insofern die allen gemeinsame Lebensgrundlage durch die gleiche Umgebung geprägt ist. Dazu gehören Land, Klima, Natur, das Materielle ebenso wie das Immaterielle. Das die ganze Menschheit miteinander Verbindende ist das Teilen von Kenntnissen, Ästhetik und Lebensstilen. Diese Weigerung, das Globale und Regionale auseinanderzudividieren, ist alles andere als ein Desinteresse an lokalen Kunstszenen, speziell an der russischen. Als Hasegawa 2016 die Eremitage anlässlich einer…



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von Heinz-Norbert Jocks

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