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Titel: Museumsboom - III. Museumskritik: Künstlerinnen und Künstler im Gespräch · von Heinz Schütz · S. 140 - 145
Titel: Museumsboom - III. Museumskritik: Künstlerinnen und Künstler im Gespräch , 2018
Titel: Museumsboom - III. Museumskritik: Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

Das Museum als nicht-exklusives Wissenssystem

Ein Gespräch mit dem Burning Museum Arts Collective
von Heinz Schütz

Museen sind immer auch Orte des kollektiven Gedächtnisses und der Erinnerung. Für das südafrikanische, in Kapstadt gegründete Künstlerkollektiv Burning Museum ist die selbstbewusste Erinnerung ein politischer Faktor, der nicht zuletzt das System der Apartheit kritisch mit der Gegenwart verbindet. In der Überwindung bestehender Museumsvorstellungen sieht das Künstlerkollektiv das Museum als ein offenes nicht-exklusives System der Wissensvermittlung und der Reflexion, das weder an feste Orte und eigens dafür errichtete Gebäude, noch an Innen- oder Außenräume gebunden ist.

Heinz Schütz: Inwieweit kann der Name „Burning Museum“ als Programm verstanden werden?

Justin Davy:Der Name ergab sich mehr oder weniger zufällig, was seine Bedeutung für uns nicht schmälert. Wir haben uns damals im District Six Museum in Kapstadt getroffen, einem Museum, das an die gewaltsame Räumung ganzer Stadtviertel zur Zeit der Apartheid erinnert. Freundlicherweise wurde uns dort ein Platz zum Arbeiten zur Verfügung gestellt. Der Name fiel uns ein während wir Leim kochten für Fotoplakate, die wir in den Straßen kleben wollten. Als der Ofen an war, verließen wir kurz den Raum und einer von uns scherzte und meinte, wir sollten das Museum nicht niederbrennen. So entstand der Name, der für uns auch als Konzept Sinn macht, geht es uns doch auf vielfache Weise um Widerstand gegen etablierte Strukturen und die etablierte Kunstwelt in Kapstadt und wir waren gerade dabei, unser eigenes Museum draußen auf den Straßen einzurichten. Der Name war Zufall, aber unserer Arbeit wirklich angemessen.

Ein Teil der Museumskritik,…


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