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Ausstellungen: Wolfsburg · von Matthias Reichelt · S. 234 - 235
Ausstellungen: Wolfsburg , 2018

Never Ending Stories

Der Loop in Kunst, Film, Architektur, Musik, Literatur und Kulturgeschichte
Kunstmuseum Wolfsburg 29.10.2017 – 12.11.2017
von Matthias Reichelt

Mit einer „Loopologie“ in vierzehn Kapiteln durchforstet die von Ralf Beil konzipierte Ausstellung samt gewichtigem Katalog Geschichte, Kunst, Wissenschaft und Popkultur nach dem Phänomen der immerwährenden Wiederkehr, dem Kreislauf. Da wurde allerhand zusammengetragen, um das Phänomen in seinen diversen Facetten in einer enzyklopädischen Ausstellung zu präsentieren. Im Zentrum steht die große und 500 qm einnehmende Installation „Bad“ von Gregor Schneider, die beim Durchlaufen körperliches Unbehagen verursacht. Das Werk wurde von Schneider erstmals 2014 in der Halle Kalk in Köln realisiert und nun von ihm zum Thema passend modifiziert und im Kreislauf angeordnet. Die Besucher betreten einen dunklen Raum und tasten sich zu einer Tür vor, die sich zu einem weißgekachelten Badezimmer mit Duschkabine öffnet. Von diesem unberührten und keimfrei wirkenden Bad führt eine Tür wiederum in einen dunklen Raum, der dann erneut eine Tür zu einem nächsten und völlig gleichen Bad offenbart. Dieser Reigen wiederholt sich im Unterschied zu der früheren Anordnung von Schneider in Kalk unbegrenzt, solange die Besucher nicht eine der Notausgangstüren wählen, um der beängstigenden Sterilität und klaustrophobischen Enge zu entfliehen.

Wiederholung, Kreislauf, endlose Selbstreferenz und tautologische Phänomene in Kunst und Kultur vereint die Ausstellung in vielen Beispielen. Darunter befinden sich auch eindrucksvolle kulturhistorischen Exponate wie mittelalterliche Ouroboros-Darstellungen (griechisch Oura = Schlange, Boros = fressend), eine ihren Schwanz verschlingende Schlange als Zeichen der ewigen Wiederkehr sowie diverse Inkunabeln in Vitrinen. Ein Youtube-Film, der tatsächlich…


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von Matthias Reichelt

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