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Nachrichtenforum: Aktionen & Projekte · von Jürgen Raap · S. 344
Nachrichtenforum: Aktionen & Projekte , 2016

WERKSTÄTTEN HELLERAU

Im Zuge der kunstgewerblichen Reformbewegung um 1900, bei der es um eine Neuausrichtung des Verhältnisses zwischen Kunst und Handwerk ging und ebenso um eine Kompatibilität mit der Industrie, entstanden 1898 die Deutschen Werkstätten in Dresden als Spezialbetrieb für Innenarchitektur und Innenausbau: Karl Schmidt-Hellerau gründete das Unternehmen mit zwei Mitarbeitern und einem Kredit von 5.000 Reichsmark und stellte noch im gleichen Jahr den ersten Schrank aus Schichtholzplatten her. Die Weiterentwicklung dieser Technik mündete 1941 in das Patent für Sperrholzplatten. Zu DDR-Zeiten wurden die Bürger mit dem in großer Stückzahl produzierten „Möbelprogramm Deutsche Werkstätten“ ausgestattet. In der Werkstattgalerie wird bis zum 1. April 2016 unter dem Titel „Modell und Wirklichkeit“ der Bildhauerin Ursula Sax (Jahrgang 1935) dokumentiert. Die Meisterschülerin von Hans Uhlmann war bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2000 Professorin an den Kunstakademien Braunschweig und Dresden. „Die Ausstellung zeichnet den vielfältigen und abwechslungsreichen Schaffensweg von Ursula Sax nach und überrascht mit so einigen Werken, die entweder unbekannt sind oder der Vergessenheit entrissen wurden, wie z. B. ‚almeno due‘, ihrem ersten Auftragswerk von 1957, das auf einem Dachboden zerlegt und beschädigt seit einem Jahrzehnt dort ‚lagerte’ und wiederentdeckt, restauriert und zu neuem Leben erweckt wurde.“

100 JAHRE DADA

In Frankreich wie in Deutschland waren die Künstler und Intellektuellen gründlich desillusioniert, als sie Ende 1918 aus dem Kriegsdienst entlassen wurden. Die Ideale und Normen der bürgerlichen Gesellschaft waren im Kanonendonner und in den Hungerwintern der letzten Kriegsjahre verloren gegangen. In dieser unsicheren Zeit prallten politische und kulturelle Extreme aufeinander. Als Folgen des Krieges waren…

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