Franz Thalmair
Amazing! Clever! Linguistic!
»An Adventure in Conceptual Art«
Generali Foundation, Wien, 18.1. – 21.4.2013
Mit gleich drei Ausrufezeichen startet die Generali Foundation in ihr Jubiläumsjahr: „Amazing! Clever! Linguistic!“ titelt die erste von insgesamt drei Ausstellungen, die das Haus zu seinem 25-jährigen Bestehen zeigt. Soviel Nachdruck und expressive Geste ist man von der sich sonst eher in Zurückhaltung übenden und vermutlich aus genau diesem Grund auch viel zu oft mit dem Attribut „sperrig“ versehenen Sammlung gar nicht gewöhnt. Eine Überraschung?!
Für „An Adventure in Conceptual Art“, so der attraktive Untertitel der Schau, zeichnet der Kurator und Kritiker Guillaume Désanges verantwortlich. Mit den aus der Konzeptkunst bekannten Methoden des „Deskilling“, durch die das Amateurhafte dem Akademischen gegenübergestellt werden soll, verwehrt Désanges sich dagegen, mit der Werkauswahl einen roten Faden durch die Sammlung oder durch die zahlreichen kunstkritisch-theoretischen Hintergründe zu spannen, in deren dichter Textur die Besitztümer des internationalen Versicherungskonzerns über viele Jahre hinweg behutsam – ja wenn nicht gar in wahrnehmungstechnische Watte – verpackt, archiviert und musealisiert wurden.
Es ist zwar kein roter Faden, den man erkennen kann, aber ein circa zwei Meter hohes, schwarzes Band, das sich – buchstäblich wie im übertragenen Sinn – auf Augenhöhe durch die Ausstellungsräume zieht und auf der einen schier überbordenden Fülle an Kunstwerken arrangiert wurde. Eine Prosperität, die man sonst eher von publikumswirksamen Großausstellungen kennt und eine Abwechslung in der Generali Foundation, die nicht nur dem an Reduktion gewöhnten Blickverhalten gut tut, sondern auch den zahlreichen fragilen und ephemeren fotografischen und textbasierten Arbeiten, die durch ihre…
