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Ausstellungen: Köln · von Ann-Katrin Günzel · S. 298 - 299
Ausstellungen: Köln , 2013

Ann-Katrin Günzel
Andreas Fischer

»Your time is my Rolex«
Museum Ludwig, Köln, 1.12.2012 – 17.3.2013

Der 1972 in München geborene Künstler Andreas Fischer, der in Düsseldorf bei Georg Herold studiert hat, zeigt im Museum Ludwig einen Ausschnitt aus seinem Maschinen-Werk. Die aus einfachen Materialien, Fundstücken und ausgedienten Gebrauchsgegenständen zusammengestellten und mit Mikroprozessoren und Motoren ausgestatteten Skulpturen rattern, mahnen, lamentieren und rotieren, sie winken oder schütteln sich und sprechen dabei teilweise in einem zwar humorvollen, aber auch beunruhigenden Ton monologisch vor sich hin. Das kann wie im „Doppel-L-Thema“(2008) die Sprache zum sprichwörtlichen Schlagabtausch verbildlichen, indem zwei Styroporblätter sich gegenseitig anzischen, gegeneinanderschlagen oder umwerben, oder wie in der Arbeit „Das gute alte L-Thema“ am Beginn der Ausstellung, als Aufforderung, die Schließzeiten des Klosters zu beachten, auftauchen. Die Maschinengebilde Fischers lassen vordergründig Heiterkeit zu, dann aber schnell Zweifel und Unbehagen aufkommen. Denn das, was sie aufführen bezieht sich, zwischen Komödie und Tragödie angesiedelt, auf nicht weniger als auf das Leben selbst, auf seine Unwägbarkeiten, auf Zwänge, Ängste, Versprechungen und auf die Vergeblichkeit von Handlungen. In allen Werken handelt es sich um zwecklose Gesten, die sich ohne Aussicht auf eine sichtbare Wirkung ständig wiederholen und die sich selbst genügend scheitern. Dabei wird man geradezu zwangsläufig von ihnen angezogen, denn man muss sich nah an sie heranwagen, um die zumeist nur leise gesprochenen Worte zu hören. Und doch ist man besser auf der Hut dabei, denn es kann passieren, dass die Maschinen sich unvermittelt bewegen, wie der Hammer als „Werkzeug für die Weltherrschaft“ (2005) oder…



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von Ann-Katrin Günzel

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