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Magazin: Symposien & Kongresse · S. 327 - 327
Magazin: Symposien & Kongresse , 1986

STEPHAN SCHMIDT-WULFFEN
Antenne für die Kunst

SYMPOSIUM ARTCOM IN KÖLN

Fred Forest, Künstler aus Frankreich, hat eine Menge an der zeitgenössischen Kunst auszusetzen. “Der größte Teil der künstlerischen Produktion unserer Zeit”, schreibt er in einem programmatischen Artikel, “steht in keinem Verhältnis mehr zu der neuen Sensibilität des Menschen der Gegenwart”. Der Kunstmarkt sei schuld, wenn augenblicklich die meisten Künstler eine Sprache der Vergangenheit sprechen würden und deshalb an den wesentlichen Interessen unserer Zeit vorbeigingen. Wenn auch die abgegriffene Verschwörungstheorie kaum das Warum erklären kann, die Diagnose selbst ist immerhin bemerkenswert. Während die Computer mittlerweile die Kinderzimmer erobern, während Kabel- und Satelliten-Fernsehen allmählich zum Alltag gehören, plagt sich die Kunst noch mit Öl und Leinwand, rückt Themen ins Bild, die mit den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit nicht allzu viel zu tun haben.

Die “Ästhetik der Kommunikation”, zu deren Protagonisten Fred Forest gehört, entwirft seit einiger Zeit ein Gegenprogramm. ARTCOM COLOGNE wird vom 21. Juni bis 24. Juni Künstler aus dem In- und Ausland in der Kölner Molkerei zusammenbringen, die sich diesem technologischen Kunstbegriff verpflichtet fühlen. Geplant ist ein Programm, das theoretisch und praktisch in die Kunst der Telekommunikation einführen soll. Rund dreißig Künstler aus sieben Ländern, unter ihnen auch Fred Forest, werden in exemplarischen Aktionen und Referaten in die Perspektiven der Telekommunikations-Kunst einführen. Natan Karczmar aus Israel z. B plant eine Videoaktion unter Beteiligung des Publikums. Die Teilnehmer sollen jeder zum gleichen Zeitpunkt zehn Minuten Köln verfilmen. Die gesammelten Kassetten zeigen die Stadt im Blick ihrer Bürger. Benoit Maubrey aus Berlin möchte eine “Speakers…


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