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Ausstellungen: München · von Justin Hoffmann · S. 435 - 435
Ausstellungen: München , 1996

Justin Hoffmann
Carl Emanuel Wolff

»Schneewittchen und die sieben Zwerge«
Daniel Fusban Kunsthandel, – 27.4.1996

Carl Emanuel Wolff hat die Galerie im wahrsten Sinne des Wortes neu eingerichtet. Es scheint, als würden seine Figuren, Schneewittchen und die sieben Zwerge, die Räume von Daniel Fusban behausen. Denn auf genau acht Personen abgezählt, liegen in Hängeregalen Teller und Besteck bereit. Auch einen langen Holztisch, zwergenhaft verkleinert wie die sieben Stahlrohrstühle, die ihn umringen, birgt jetzt die Galerie. Ungewöhnlich und von Grimms Märchen abweichend, scheint der Tisch aber mehr für Konferenzen als für ein gemütliches Essen geeignet zu sein. Ein etwas abseits plazierter Stuhl in Normalgröße bleibt offensichtlich Schneewittchen vorbehalten.

Noch etwas fällt auf. In dem Behälter mit den Messern und Gabeln befinden sich zwei chinesische Eßstäbchen. Sie geben einen ersten Hinweis darauf, daß es sich bei Wolffs sieben Zwergen um Individualisten handeln könnte. In der Tat ähnelt keiner dem anderen. Hier seien sie im einzelnen kurz vorgestellt: Wegen seiner Größe ragt aus der Gruppe ein Monster aus Zeitungsfetzen heraus, das durch seine Augen aus roten Blumen anziehend, aber durch seine echten Zähne abschreckend wirkt. Neben ihm ein grob gekneteter Gesell, der stolz seinen Fang, einen großen Fisch, in der Hand hält. Weiter daneben steht eine schlanke Figur mit großen Füßen, die einen knallblauen Pullover trägt. Auf der anderen Seite befindet sich ein untersetztes, hellbraunes Pfeifenmännchen. Dahinter sind zwei differenzierter gestaltete Figuren positioniert. Die eine erweist sich als Selbstportrait, ein Mann mit einem Flokatiumhang. Gesicht und Hände sind naturalistisch geformt. Dies wird auch nicht durch eine…



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