DAVID SHRIGLEY
Laughterhouse
DESTE FOUNDATION, Slaughterhouse 18.06. – 30.09.2018
von Heinz-Norbert Jocks
Das auf einem Kliff unweit des Hafens der massentourismusfreien Insel Hydra gelegene Slaughterhouse, vielleicht einer der kleinsten und unscheinbarsten Projekträume der Welt mit weitem Blick auf das ägäische Meer, wird von der in Athen aktiven DESTE-Foundation seit 2009 als Außenstation genutzt. Dorthin lädt der zyprische Kunstsammler Dakis Joannou alljährlich zu einem sommerlichen Event der besonderen Art ein, stets verbunden mit einer kleinen Reise, ausgehend von Athen. Zu dieser finden sich Kunstliebhaber aus aller Welt zusammen. Und jedes Mal fragt sich der Eingeladene auf dem abendlichen Fußmarsch entlang des Meeres, vorbei an der von Jeff Koons designten Megajacht Guilty des Sammlers, zu dem vor Jahren restaurierten und renovierten Gebäude, wie wohl diesmal der ausgewählte Künstler mit der dortigen Situation umgeht und darauf reagiert.
Die Herausforderung ist eine spezielle, insofern die Räumlichkeiten des kleinen Häuschens mit Flachdach am Rande des Meeres der Kreativität aufgrund ihrer Winzigkeit nur wenig ästhetischen Spielraum lassen, eben klare Grenzen setzen. Dieser obskure Ort ist schon deshalb schwer bespielbar, weil die alten Elemente seiner ursprünglichen Nutzung als Schlachthaus beibehalten wurden. Alles andere als neutral, hat er mehr die Ausstrahlung eines verlassenen Ortes und stellt einen erheblichen Widerstand für die Präsentation von Kunst dar.
Nach Kara Walker, die im vergangenen Jahr die von ihrer Sphinx amputierte Hand mit dem zwischen dem Zeigefinger herausgestreckten Daumen aus Zucker in den engen Raum gezwängt hatte, fiel die Wahl diesmal auf den 1968 in Macclesfield geborenen, in Glasgow lebenden David Shrigley. 2013 war er für den…
