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Ausstellungen: Düsseldorf · von Heinz-Norbert Jocks · S. 287 - 288
Ausstellungen: Düsseldorf , 2003

HEINZ-NORBERT JOCKS
Dialog: Richard Long – Jivya Soma Mashe

Museum kunst palast, Düsseldorf, 13.9.- 23.11.2003

Den Anstoß, den britischen Land Art-Künstler Richard Long und den Inder Jivya Soma Mashe aus dem Stamm der Wari zu einem persönlichen Dialog der Kulturen nach Düsseldorf in das museum kunst palast einzuladen, lieferte der Schriftsteller und Kunstkritiker Hervé Perdriolle, der einen Teil seiner eigenen Sammlung beisteuerte. Die ungewöhnliche Idee traf denn auch auf direkte Zustimmung des Generaldirektors. Für ihn schließt sich, wie es in seinem Vorwort heißt, insofern ein Kreis, als er beide Künstler bereits 1989 in Paris anlässlich seiner legendären Tabubruch-Ausstellung Magiciens de la terre empfangen hatte. Jean-Hubert Martin, der bereits mit seiner Altäre -Ausstellung auch in der Landeshauptstadt unmissverständlich proklamierte, zwischen nicht-westlicher und westlicher Kunst eine Brücke schlagen zu wollen, begreift die Globalisierung nämlich konstruktiv als zu ergreifende Möglichkeit eines transkontinentalen Austauschs jenseits der üblichen Hierarchisierung differenter Kulturen. Das Besondere an dem jetzt zu bewundernden Projekt ist nicht, dass hier Kunstwerke gleichberechtigt aufeinandertreffen und trotz erheblicher kultureller Differenzen miteinander in eine vitale Beziehung treten, die dem westlichen Besucher ein Maß an Fremdheit beschert, die er nur zu einem geringen Teil aufzulösen vermag. Vielmehr ist da in den imaginären Zwischenräumen, also zwischen den Werken zu spüren, dass der Schau die ungewöhnliche Begegnung der zwei Künstler in Indien, 150 Kilometer von Bombay entfernt vorausging.

Obwohl keiner die Sprache des anderen beherrscht, verbrachte man Zeit miteinander. Man war in der Landschaft, aß zusammen die über einem Holzfeuer zubereiteten Chapattis, erlebte den Sonnenuntergang, erfühlte die Erde, sah Wasserbüffel beim…


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von Heinz-Norbert Jocks

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