Paradox, dass sowohl die Kunst als auch der Abfall, etwas Unberührbares haben, wenn auch der Gegensatz nicht krasser sein könnte: das Erhabene und das Eklige. Überhaupt ist deren ... WEITERLESEN Nähe größer als erwartet: "Neben den Museen gibt es eine andere Möglichkeit zur Entsorgung der Vergangenheit – den Müllhaufen." So sieht es zumindest Boris Groys. In der zweibändigen Dokumentation "Theorien des Abfalls" und "Müllkunst" (Band 168, 2004) untersucht Paolo Bianchi die vielfältigen Verbindungen der scheinbar so disparaten Begriffswelten. Der Schwerpunkt des ersten Bandes liegt auf den theoretischen Auslotungen der Müllberge im Alltag wie im Kunstbetrieb. In seinem Aufsatz "Das ausgeschlossene Dritte" entwickelt Andreas Nebelung angesichts der "abfallschizoiden Postmoderne" eine ungewöhnliche Ethik der Ästhetik, eine Existenz ohne Abfall. In seinem Text "Die Gerümpelhaftigkeit der Kunst" hat Paolo Bianchi dem Schweizer Hans Krüsi ein wunderbares Denkmal gesetzt und zugleich Parallelen aufgezeigt zu anderen Gerümpeltätern wie Jason Rhoades, John Bock oder Gregor Schneider. Eine Feldstudie über Alltagsdinge im Brockenhaus hat die Schweizer Volkskundlerin Janine Schiller beigesteuert, Kathrin Luz hat künstlerische Strategien gegen die Überproduktion untersucht. Höchst originell und lesenswert ist schließlich das von Irene Vögeli zusammengestellte "Schmutz-Glossar" mit lauter Verben und Wörtern zum Unreinen und Reinen. VERBERGEN
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