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Ausstellungen: Duisburg / Krefeld · von Martin Seidel · S. 302 - 303
Ausstellungen: Duisburg / Krefeld , 2003

MARTIN SEIDEL
Yves Netzhammer

“Das Gefühl präziser Haltlosigkeit beim Festhalten der Dinge”

Es gibt in letzter Zeit reichlich Gelegenheiten, Yves Netzhammer und seine computergenerierte Bilderwelt zu würdigen. In großem Umfang war der 1970 in Schaffhausen geborene Künstler dieses Jahr in der Einzelausstellung “Die überraschende Verschiebung der Sollbruchstelle eines in optimalen Verhältnissen aufgewachsenen Astes” im Helmhaus Zürich (siehe KUNSTFORUM Band 164, S. 368) und im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart zu sehen. Unter dem erneut anspruchsvollen Titel “Das Gefühl präziser Haltlosigkeit beim Festhalten der Dinge” wird nun im Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld und im Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg noch einmal eine vom Künstler konzipierte und eingerichtete Ausstellung präsentiert.

Bei diesem Joint venture handelt es sich um eine Neuaufführung von Arbeiten aus den letzten drei Jahren. In den nicht einfach zu bespielenden Räumlichkeiten des Krefelder Museums gibt es die einteiligen DVD-Projektionen mit den schönen komplizierten Titeln “Die umgekehrte Rüstung” (2002), zu dem Bjørn Melhus den Ton beisteuerte, “Die Zeit bis eine Form entsteht, addiert mit der Zeit, bis die Form zerstört ist” (2003) sowie “Die Möglichkeit nicht mehr haben, sich weniger ähnlich zu sein” (2003). Duisburg zeigt in seinem (durchaus bessere Möglichkeiten der Inszenierung bietenden) Wechselausstellungsraum die mehrteiligen Projektionen, die komplexere simultane und synchrone Erzählstrukturen entwickeln, dabei den Fluss der Bilder verlangsamen sowie die Farben reduzieren und die Töne zurücknehmen.

Besticht die gleichnishafte zweiteilige Arbeit “Am Horizont können wir unsere Sinne ablesen” (2003) durch konzeptuelle Klarheit, so bringt die große dreiteilige, erstmals in der zweiten Fassung gezeigte Arbeit “Das Gefühl präziser Haltlosigkeit beim Festhalten der Dinge” (2003) die Wirkung der…


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