IDENTITÄT DER NICHTIDENTITÄT
SVEN DRÜHL UND OLIVER ZYBOK IM GESPRÄCH MIT HARALD FALCKENBERG
Die Sammlung von Harald Falckenberg ist in nur 10 Jahren entstanden und umfasst heute mehr als 1200 Einzelwerke vorwiegend zeitgenössischer Kunst. Mit der Ausstellung “my name” im Museum der bildenden Künste Leipzig wurde sie 1999 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Von 1996-2001 war die Sammlung im Pump Haus in Hamburg untergebracht. Heute ist sie in den Fabrikhallen der Phoenix in Hamburg-Harburg zu besichtigen, die nach Entwürfen des Frankfurter Architekten Roger Bundschuh umgebaut wurden. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Phoenix ist dort die “Phoenix Kulturstiftung” als Träger des Projekts “Phoenix Art” gegründet worden. In den Hallen mit einer Gesamtfläche von 4500 qm sind neben Teilen der Sammlung Falckenberg auch jährlich wechselnde, gastkuratierte Ausstellungen zu sehen, derzeit eine Schau mit Werken von Erró, Fahlström, Köpcke und Lebel (noch bis 15.2.2004; Infos unter 040-32506762).
Harald Falckenberg (Jahrgang 1943), promovierter Jurist, ist Vorsitzender des Kunstvereins in Hamburg. Seit 1979 ist er Geschäftsführer in einem Hamburger Familienunternehmen und 1992 wurde er als ehrenamtlicher Richter ans Hamburger Verfassungsgericht berufen.
Sven Drühl: Zu Beginn Ihrer Sammeltätigkeit kauften Sie viele Arbeiten, die auf zwei Nägel zu hängen sind. Seit einiger Zeit erstehen Sie vermehrt Installationen, ganze Räume oder Skulpturenkonglomerate. Gibt es eine Art Genese des Sammlers – von einfachen zu komplexen Werken?
Harald Falckenberg: Für diese Entwicklung gibt es einfache Gründe. Zum einen muss man den Raum haben für Installationen. Ich habe in der ersten Zeit nur von meiner Wohnung aus agiert. Außerdem fehlte mir die Erfahrung. Ich musste mich an…