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Titel: 52. Biennale Venedig · von Heinz-Norbert Jocks · S. 158 - 167
Titel: 52. Biennale Venedig , 2007

Länderbeiträge: Afrika
Kommissar / Kurator: Fernando Alvim / Simon Njami

Simon Njami

Die Ergriffenheit des Angesehenwerden

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Simon Njami, dessen Eltern ursprünglich aus Kamerun kommen, wurde 1962 in der Schweiz geboren. Romancier, Kunstkritiker, Ausstellungsmacher und Mitbegründer der Revue Noire. In Deutschland spätestens seit seiner Ausstellung „Africa Remix“ bekannt, die er zusammen mit Jean-Hubert Martin konzipierte, bespielt er nun in Venedig zusammen mit Fernando Alwin den Afrikanischen Pavillon. Was dort zu sehen ist, schließt sich nahtlos an die Hauptschau von Robert Storr an. Im Vorfeld gab es jedoch Kontroversen, ausgelöst durch die Entscheidung der beiden Kuratoren, sich einzig und allein der Sindika-Dokolo-Collection zu bedienen. Kritisiert wurde dies vor dem Hintergrund der Affäre Dokolo in den 80er Jahren, in die der Vater des Sammlers Sindika und Gründer der Bank of Kinshasa verwickelt gewesen sein soll. Mit Sicherheit weiß man darüber einzig und allein, dass die BoK 1986 auf Betreiben des Staatschefs Mobutu aufgelöst wurde, während Davis andeutete, es habe sich um eine betrügerische Pleite gehandelt und die veruntreuten Gelder seien unter anderem in die Sindika-Dokolo-Collection geflossen. Auf die von der taz gestellte Frage, ob wahr sei, was da behauptet werde, antwortete Simon Njami: „Wer das behauptet, wird sich vor Gericht verantworten müssen.“ Er wertet die Gerüchte als Symptom des herablassenden okzidentalen Blicks auf Afrika, „das man als Kontinent im Chaos wahrnehmen will“. Fakt ist, dass Dokolo für die Biennale-Präsenz Kunstförderung im ganz direkten Sinne betrieb, insofern die meisten der gezeigten Werke eigens für Venedig angekauft, einige sogar erst in…

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von Heinz-Norbert Jocks

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