Schweiz
Kurator: Andreas Münch, Urs Staub
Yves Netzhammer
Die Subjektivierung der Wiederholung
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Yves Netzhammer, 1970 geboren, studierte Visuelle Gestaltung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich. In seinen Animationsfilmen geht er der Frage nach dem Eigenen und dem Fremden nach. Über seine Biennale-Arbeit im Pavillon der Schweiz und seiner Installation in Kassel sprach mit ihm Heinz-Norbert Jocks in Venedig.
H.-N.J.: Du verstehst dich, wenn du Animationsfilme machst, primär als Zeichner, nicht wahr?
Y.N.: Ja, als Zeichner mit ganz klassischer Ausbildung, der sich mittels bildnerischen Versuchen, einer Art Probehandeln, an der sogenannten Wirklichkeit reibt. Anfänglich stellte ich mir die Frage, in welcher Form von Subjektivität ich stilistisch, aber vor allem auf der Ebene der Erzählungen unterwegs sein möchte, um an meine Themen heranzukommen. Hierfür habe ich mir ein modellhaftes Gegenüber gesucht, das mir einerseits sehr fremd ist, andererseits aber auch viele Fragen stellt. So kam ich als Zeichner auf den Computer, der als Medium sowohl die individuelle Bewegungsfreiheit als auch die materielle Distanz gewährt und damit die Art von struktureller Subjektivität thematisiert, welche mich interessierte. Ich begann mit stilarmen Zeichnungen, die mir bezogen auf die Erzählungen Widerstand leisten.
Was bedeutet in diesem Zusammenhang der Begriff „Bild“ für Dich?
Bild ist für mich der Übergang der Wahrnehmung zur anschaulichen Vorstellung. Ich fasse es als ein medial unspezifisches Gegenüber, das der Ablagerung von Erfahrungen und Werten dient und darüber hinaus die Generierung von offenen und imaginativen Verhältnissen ermöglicht.
Was heißt da für dich unterwegs sein?
Meine Arbeitsweise ist nie abgeklärt, von vielen Empfindlichkeiten begleitet und…