Schweiz
Kurator: Andreas Münch, Urs Staub
Christine Streuli
Entweder Rot oder Gelb
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Christine Streuli, 1975 geboren, studierte an der Hochschule für Kunst und Gestaltung in Zürich sowie an der Hochschule der Künste in Berlin. Sie vertritt die Schweiz auf der Biennale von Venedig. Mit ihr sprach Heinz-Norbert Jocks.
H.-N.J.: Nun stellst du im Pavillon der Schweiz nicht allein aus, sondern in Kombination mit Yves Netzhammer. Wie funktioniert das?
C.S.: Ich bin froh, mit Yves auszustellen. Es hätte auch ganz anders kommen können. Wir haben viel miteinander geredet, und das hat sich für uns beide sehr gelohnt. Auch die Offenheit und Großzügigkeit einander gegenüber. Von einem bestimmten Moment an hatte ich zu ihm ein großes Vertrauen und auch das Gefühl, dass jeder von uns dafür sorgt, dass es dem anderen gut geht. Es ist eine glückliche Kombination, frei von Konkurrenz.
Ehe wir über deine aktuellen Arbeiten reden, wüsste ich gerne mehr über deine früheren.
Alles fing damit an, dass ich nach Wegen suchte, Kunst zu machen. Dabei interessierte mich vor allem Malerei. Da ich weder zu lange sitzen noch zu lange stillstehen kann, drängte es mich nach einer Tätigkeit, die den Körpereinsatz erforderlich macht. Zudem wollte ich mit Werkzeugen in der Hand arbeiten. Daraus hat sich alles entwickelt. Doch eigentlich wurde es für mich erst mit dem Wechsel der Hochschule von Zürich nach Berlin richtig spannend. In der Malklasse von Bernd Koberling bemerkte ich nämlich plötzlich, dass mich das ganze Material, mit dem ich arbeitete, und auch die Art, wie…