Manifesta 11
Die europäische Biennale für zeitgenössische Kunst
11.6.-18.9.2016 Zürich, Schweiz
Ein Rundgang mit Fotos von Wolfgang Träger * und Texten von Sabine B. Vogel
Die Satelliten
Dafür klügelte Jankowski ein System von drei ineinandergreifenden Präsentationen aus: Die 30 KünstlerInnen zeigen je eine Neuproduktion an dem Arbeitsplatz ihrer ´hosts´ („Satelliten“), dazu ein weiteres, damit verbundenes Werk in einem der Kunsträume (Migros Museum und Kunsthalle im Löwenbräukunst-Gebäude; Helmhaus in der Zürcher Altstadt). Die Satelliten seien „Einstiegswege in die zeitgenössische Kunst,“ sagt Jankowski, „denn z.B. in Azem Maksutajs Kickboxstudio stehen Matyás Chocholas neue Keramiken zwischen den Pokalen. Jeder Sportler, der bei dem Projekt dabei war, wird seinen Kollegen davon erzählen. So entsteht erst einmal ein bisschen Neugierde, und vielleicht später Interesse, Identifikation und Stolz. Und wenn man erfährt, dass der gleiche Künstler, der hier mit den Sportlern gearbeitet hat, ebenfalls im Migros Museum für Gegenwartskunst ausstellt, dann besucht der ganze Sportverein das Museum und trifft dort vielleicht auf Leute, die aus der Zahnarztpraxis gekommen sind.“
The Historical Exhibition: Sites Under Construction
Der zweite Teil ist die von Co-Kuratorin Francesca Gavin entwickelte „historische Ausstellung“ in den Kunsträumen (Löwenbräukunst, Helmhaus) mit dem Titel „Sites Under Construction“. Unter elf Themenschwerpunkten wie „Arbeitspause“, „Arbeitswelten“, „Kunst ohne Künstler“, „Kunst als Zweitberuf“, aber auch „Portraits von Berufen“ sind Werke von weiteren 100 Künstlern aus den letzten fünfzig Jahren zusammengetragen: „Die Sites Under Construction (…) stellen die Frage, warum und wie Künstler Ideen und Prozesse der Beschäftigungen porträtiert und hinterfragt und mit ihnen interagiert haben.“ Inspiriert von Duane Hansons Werk „Arbeitspause“ zeigt Gavin die Werke auf einem Gerüstsystem….