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Titel: Künstler als Kuratoren: Manifesta 11 · S. 68 - 69
Titel: Künstler als Kuratoren: Manifesta 11 , 2016

Evgeny Antufiev

* 1986, Kyzyl, Tuva Republic, Russia. Lives and works in Moscow
Gastgeber: Martin Rüsch, Pastor

Einige Zürcher Gastgeber hatten sich im Vorfeld direkt beworben, darunter auch Martin Rüsch. Er ist Pfarrer der evangelisch-reformierten Grossmünster-Kirche in der Altstadt von Zürich, die jedes Jahr Kunst in der Krypta zeigen. Evgeny Antufiev (1986, Russland) suchte sich diesen Gastgeber aus und sie entwickelten in engem Austausch eine vielteilige Installation für die Wasserkirche. Am rechten Ufer der Limmat gelegen, stand diese Kirche ursprünglich auf einer kleinen Insel im Fluss. Während der Reformation wurden 1524 die Bilder, Altäre und die Orgel entfernt, das Gebäude als Lagerhaus und unten zeitweise als Markt genutzt, später als Stadtbibliothek und erst seit 1917 wieder als Kirche. Jetzt dient es zudem als Kunstraum: Im Altarbereich hängt ein riesiger, blauer Schmetterling – das Leitmotiv dieser Inszenierung zu Vorstellungen von ewigem Leben und Gedenkritualen. „Evgeny ist dem russisch-orthodoxen Glauben zugetan und schon hatten wir ein langes Gespräch über Kunst und Kirche, auch über Freiräume in der Kirche und wo sie enden“, erinnert sich der Pfarrer im Katalog. Gemeinsam haben sie Gegenstände ausgesucht, die sich mit Zeit und Ewigkeit beschäftigen. So stehen an den Wänden der Kirche Vitrinen mit Literaturzitaten, Bibel-Versen, Achatsteinen, Briefmarken, Vogelfedern, verwelkten Rosen, die nach Literaten benannt sind – ein Bild für Vergänglichkeit und Erinnerungskultur. Antufiev ließ Objekte aus Bronze gießen, darunter fabelartige Tiere, die in einem „Secret Room“ für 1 Schweizer Franken zu sehen sind. Diesen Raum hebt Rüsch in seinem Text eigens hervor: „Hier wird für mich das Motto…


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