Künstler als Kuratoren: Manifesta 11 und 9. Berlin Biennale
Die beiden Biennalen, die Manifesta in Zürich und die Berlin Biennale, können von ihrer Intention her und hinsichtlich ihrer ideellen Programmatik nicht unterschiedlicher sein. Ein direkter Vergleich scheint von daher ausgeschlossen zu sein. Denn: Die Manifesta setzt sich von allen anderen, überall auf der Welt ins Leben gerufenen Biennalen deutlich ab. Sie bildet alles in allem eine Ausnahmeerscheinung. Nicht nur dadurch, dass sie innerhalb der europäischen Grenzen vagabundiert, sondern auch dadurch, dass sie sich alle zwei Jahre auf ein anderes Land einlässt, dort die Auseinandersetzung sucht, kurz und gut die Intervention wagt, und zwar in der Absicht, die Trennlinien zu überwinden.
Im Grunde geht es hier sowohl um die Vereinigung Europas mit den Mitteln der Kunst als auch um die dadurch möglich werdende Überwindung der Fremdheit zwischen Ost-, West-, Süd- und Nord- Europa. Eines ihrer erklärten Ziele ist die Vereinigung Europas.
Ganz anders die 9. Berlin Biennale: Stets am gleichen Ort verweilend, ist sie eng mit dem besonderen Charakter der Stadt verbunden, in der sie sich jedes Mal neu erfindet. Ihre Organisatoren, das KW Institute for Contemporary Art, legen großen Wert darauf, dass die eingeladenen Kurator/Innen oder das Kuratoren-Team den Großteil ihrer Vorbereitungszeit in Berlin verbringen. Sollen doch ihre vor Ort gesammelten Erfahrungen, die externen Wahrnehmungen sowie ihr Blick von außen auf die einst geteilte Stadt nach Möglichkeit auf direkte oder lockere Weise in das Konzept miteinfließen. Das Lokale und das Internationale halten sich da die Balance.
So gegensätzlich die in diesem Jahr in…