Asli Cavusoglu
* 1982, Istanbul, Türkei. Lebt und arbeitet in Istanbul.
Gastgeber: Nicolas Boissonnas, Gemälderestaurator, Masson Pictet Boissonnas Gemälde- und Graphikrestaurierungen
Schon länger beschäftigt sich Asli Cavusoglu mit dem versunkenen Kontinent „Mu“, der für utopische Träume und den Ursprung der Welt steht. Für ihr Manifesta-Projekt sucht sie „Mu“ in Schweizer Landschaftsbildern, die sie auf Flohmärkten kaufte – die Alpen als wichtiges Element der Schweizer Selbstwahrnehmung. Ihr erster Gastgeber war der Restaurator Nicolas Boissonna: „Ich bin kein Künstler, sogar weit davon entfernt“, und beschreibt sich als „Mechaniker mit besonderen Fähigkeiten“. Er verriet Cavusoglu „einige praktische Grundlagen“, hatte aber nicht genug Zeit für eine enge Zusammenarbeit. Also arbeitete sie mit einer Restauratorin aus Istanbul und schickte Boissonnas Fotografien der Gemälde: „Das sah sehr gut aus“, kommentiert er es in seinem Katalogtext. Sie legten verborgene Motive unter den Farbschichten frei, wodurch geisterhafte Berge und pyramidenartige Formen sichtbar werden – eine leise Verbindung wird nahegelegt zwischen dem Originalzustand der Bilder und unseren Ursprüngen als Menschen. Einige Werke sind mitten zwischen den Werbefotografien im Tourismus Zentrum am Hauptbahnhof präsentiert, andere hängen in einer Reihe dicht nebeneinander wie eine Panoramalandschaft im Löwenbraukunst – eine idealtypische Schweiz erweist sich darin als ebenso imaginär wie der mythische Kontinent Mu.
Zürich Hauptbahnhof
8001 Zürich
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So 8.30-18.30