Elina Brotherus
It’s Not Me, It’s a Photograph
KUNST HAUS WIEN 14.03. – 19.08.2018
von Petra Noll-Hammerstiel
Nach einer themenspezifisch ausgerichteten Ausstellung der 1972 in Helsinki geborenen, international präsenten Fotografin und Videokünstlerin Elena Brotherus im Fotohof Salzburg Ende 2016 gibt es nun wieder eine Präsentation in Österreich. Die Wiener Museumsschau zeigt über zwei Etagen eine großangelegte Auswahl von Foto- und Videoarbeiten ihrer wichtigsten Werkzyklen aus über 20 Jahren und eine aktuell für Wien realisierte Serie. Die Schau steht formal in spannendem Kontrast zum asymmetrischen Museumsbau von Friedensreich Hundertwasser.
Meist inszeniert Brotherus ihre Person allein, auch als Akt, manchmal zu zweit in Außen- und Innenräumen. Ihr „Assistent“ ist der Selbstauslöser, dessen Kabel oft bildprägend ist.
„I think that art follows life, or that life guides art“, steht am Beginn der Schau. Obwohl die Inszenierung des Selbst ikonisch für ihre Arbeiten ist, drängt sie Biografisches oder Erzählerisches nicht auf. Fernab vom Selbstporträt sind ihre Bilder visuelle Angebote mit assoziativem Potential in einem für sie typischen Stil: klassisch-harmonisch komponiert, klar in der Form und doch oft spielerisch, subtil in der Lichtführung, aber auch (finnisch?) schwermütig-melancholisch, mysteriös aufgeladen, distanziert und doch offen.
Immer geht es Brotherus auch um die Fotografie und deren Konstruiertheit sowie um ihre Rolle als Künstlerin. „It’s Not Me, It’s a Photograph“ assoziiert sofort Magrittes Pfeife. Über den Verweis hinaus, dass nicht ihre reale Person, sondern nur deren Abbild zu sehen ist, betont sie neben ihrem selbstgewählten Modell-Status das aktive künstlerische Fotografieren und Konzeptionieren.
Früh entstand die stärker autobiografisch orientierte Serie Suites françaises, in…