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Ausstellungen: Dortmund · S. 323 - 323
Ausstellungen: Dortmund , 1990

Claudia Posca
Frank Stella

»Illustrationen nach El Lissitzkys Had Gadya – 1982-1984«

Museum am Ostwall, 17.12. 1989 – 21.1.1990

Es gibt sie noch – Ausstellungen, die Bewegung in den Alltag des Kunstbetriebes bringen. So geschehen ist es im Museum am Ostwall in Dortmund. Mit der Ausstellung der “Illustrationen nach El Lissitzkys Had Gadya” von Frank Stella (1936 geboren), die von Waddington Graphics/London stammen und durch die galerie m/Bochum vermittelt wurden, knüpft Ingo Bartsch an die Stuttgarter Stella-Ausstellung des letzten Jahres (s. KUNSTFORUM Bd. 98) ebenso an wie er über sie hinausgeht. “Had Gadya” von Frank Stella besteht aus 12 Farblithographien, die zwischen 1982 und 1984 entstanden sind. “Had Gadya” ist das Abschlußgedicht einer Sammlung über den Exodus der Juden aus Ägypten, das 1906/08 in die Volkspoesie-Sammlung “Des Knaben Wunderhorn” aufgenommen wurde. Zu den zehn Motiven dieses Gedichts, dessen Erzählstruktur Stella in umgekehrter Reihenfolge beginnen läßt, hat er zwei weitere Motive hinzugefügt. Erstmals waren diese Illustrationen in Deutschland zu sehen, nachdem sie in Amerika schon von zahlreichen Institutionen ausgestellt worden waren. Überhaupt machen die Recherchen im Umfeld der Dortmunder Ausstellung deutlich, daß man Stella derzeit in Deutschland keine große Aufmerksamkeit widmet, einmal abgesehen von der Stuttgarter Ausstellung. So ist die Dortmunder Stella-Ausstellung nicht allein deswegen etwas Besonderes, weil sie bislang in Deutschland nie gezeigte Werke Stellas ausstellte, sondern besonders deshalb, weil sie zukunftsweisende Fragen bewirkt, die die Bedeutung Stellas in der gegenwärtigen Diskussion reaktualisieren werden und damit an das Interesse anknüpfen, das im Bielefelder Katalog von 1977 in unvergleichlicher Weise dokumentiert ist. Insbesondere lenkt…


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