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Biennalen: documenta 12 · von Dirk Schwarze · S. 412 - 413
Biennalen: documenta 12 , 2006

Dirk Schwarze
Global das Lokale suchen

Weltweit sind Arbeitsgruppen in die Vorbereitungen zur documenta 12 einbezogen

Die Redaktion hat kaum Geld und große Probleme mit dem Vertrieb. Außerdem droht immer wieder die Zensur mit harten Eingriffen. Darüber hinaus leiden die Redaktionsmitglieder darunter, dass die in ihrem Land tonangebende Kunstkritik nicht in der Lage zu sein scheint, sich mit den politischen und wirtschaftlichen Bedingen zu beschäftigen. Trotzdem ist Malaysias jüngste Kunstzeitschrift “sentAp!” mittlerweile vier mal erschienen, und die Macher sind hoffnungsfroh, auch über die Grenzen ihres Landes hinaus in einen Kunstdialog eintreten zu können. Ziel der Redaktion ist es, die verengten Sichtweisen der vorherrschenden Kunstkritik aufzubrechen und zeitgenössische Kunstpraxis sowie alternative Szenen – auch aus den Nachbarländern – vorzustellen. Daher erscheint die Zeitschrift in Englisch. Der Name “sentAp! Steht für “Seni Tanpa Prejudis”, was so viel bedeutet wie “Kunst ohne Vorurteil”.

So, wie es um die malysische Zeitschrift steht, geht es zahllosen Kunstmagazinen in Asien, Osteuropa, Afrika und Lateinamerika. Inhaltlich sind sie zwar mit den Hochglanzmagazinen vergleichbar, die in Westeuropa und Nordamerika erscheinen, doch die Rahmenbedingungen, unter denen die Redaktionen arbeiten, sind mehr als abenteuerlich. Wichtiger als die gute Organisation sind Kreativität und Improvisationskunst, denn stets geht es um die Frage, ob und wie trotz aller Hemmnisse die Öffentlichkeit erreicht werden könne. Ohne die Energie, über die auch Untergrundgruppen und -magazine verfügen müssen, hätten die Zeitschriften keine Zukunft.

Eben weil die Zeitschrift “sentAp!” eine große Nähe zu den lokalen und regionalen Kunstszenen hat und weil sie andererseits den transnationalen Dialog sucht, gehört sie zu…


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