IX. Der Pavillon der Zeit und Unendlichkeit
Der letzte Pavillon lässt uns an spekulativen, metaphysischen und wissenschaftlichen Überlegungen teilnehmen: Seit den 1970ern hat die Zeit als ein Fluss kontinuierlicher Veränderung und Vergänglichkeit mit dem stets unvermeidbaren Ende durch den Tod die Kunst beschäftigt. Seit den 1990ern hat sich die Vorstellung von Zeit oder die Konnotation, die dem Begriff anhängt, verändert. Ein starker Fokus auf das Jetzt, die Gegenwart und den Augenblick haben den Begriff und seine Bedeutung neu geformt und dem Phänomen Zeit eine neue metaphysische Qualität gegeben. Daraus entstehen Spekulationen über eine Zukunft, die der Gegenwart schon inne-liegt oder eine ideale Unendlichkeit.
Edith Dekyndt, Liliana Porter, Jianhua Liu, Alicja Kwade
„Edith Dekyndt wird über einen Zeitraum von sechs Monaten als Performance einen rechten Winkel aus Staub wiederholen lassen und dabei einer sich verschiebenden Linie folgen. Die Arbeit evoziert mittels subtiler Materialien Fantasien der ewigen Wiederkehr, während Liliana Porter von der Vorstellung der linearen Zeitlichkeit ausgeht. Wir erleben einen rhythmischen Rückfall und danach wieder einen Aufstieg in der Corderie. Dort, wo wir den Werken von Jianhua Liu und Alicja Kwade begegnen, kann man sich herumschlendernd auf Fragen der Wahrnehmung in Beziehung zur Zeit konzentrieren.“ Christine Macel
Special Projects
The Play, Kishio Suga, Alicja Kwade, Michael Beutler
Takesada Matsutani, Michel Blazy, Erika Verzutti, Hassan Khan
„Die 1971 geborene Brasilianerin Erika Verzuti, meines Erachtens ein großes, von der Welt der Tiere inspiriertes Talent, realisiert in den Giardini einen kleinen Hundefriedhof.“ Christine Macel