Venezuela
Juan Alberto Calzadilla Álvarez
Formas escapándose del marco
Komissar: Luis Carlos Calzadilla Pérez
Kuratorin: Morella Jurado Capecchi
Ort: Giardini
Zur 61. Teilnahme Venezuelas wurde der 1931 geborene venezolanische Maler, Dichter und Kritiker Juan Calzadilla eingeladen. Er kennt den Pavillon bereits, denn 2013 trat er hier als Kurator des Venezuelan Urban Artist Collective auf. In seinen Büchern beschäftigt sich Calzadilla viel mit Kunst, hat Biografien geschrieben, arbeitet für die Zeitschrift Imagen und war Direktor der National Galerie in Caracas. Venezuela stand 2016 im Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) an 166. Stelle von 176 erfassten Ländern, die Regierung wird demnach als korrupter wahrgenommen als jene in Usbekistan, Eritrea und Irak (Quelle: Transparency International). Die Bevölkerung demonstriert seit 2001 gegen die Regierung von Präsident Nicolas Maduro, der keine Wahlen zulässt.
Die heikle politische Situation ist im Pavillon nicht zu finden, obwohl das Thema von Calzadillas raumgreifender Installation die Rolle der Kunst in der Gesellschaft ist. Er überzieht den Pavillon mit Gedichten, Videos, Zeichnungen und Kalligraphien. Die Wände sind im oberen Teil roh belassen, im unteren Teil mit weißen Flächen abgedeckt, über die wie ein Fries ein Band mit Zeichnungen läuft, die sich auch auf Hockern und Versatzstücke in den offenen Fenstern wiederholen, in den Raum ausbreiten. Als Erklärung des Werkes ist ein Zitat von Albert Camus angeführt: „Wäre die Welt verständlich, würde die Kunst nicht existieren“ – ob das die Legitimation für den kryptischen Länderbeitrag ist? Calzadillas Werk habe „eine Funktion und eine Bestimmung, um den wahren Kampfgeist zu suchen und nicht ein…