Russland
Grisha Bruskin, Recycle Group, Sasha Pirogova
Theatrum Orbis
Komissar/Kurator: Semyon Mikhailovsky
Ort: Giardini
Mit den Beiträgen von Künstlern aus drei Generationen hat Kurator Semyon Mikhailovsky im russischen Pavillon ein großes Welttheater inszeniert, in dem die Besucher in die Vergangenheit eintauchen können, mit der Gegenwart konfrontiert werden und wo ihnen zum Abschluss eine Vision der Zukunft präsentiert wird. Alle Projekte sind nicht nur durch ihre am Theater orientierte Thematik und die Architektur des Pavillons verbunden, sondern auch durch eine Audio-Installation des Komponisten Dmitri Kourliandski.
Die gesamte obere Ebene des Gebäudes bespielt Grisha Bruskin mit seiner großen Installation „Szenenwechsel“. Seit über zwei Jahren arbeitet der in New York lebende Künstler an diesem szenischen Großprojekt, für das er hunderte weißer Gipsfiguren hergestellt hat. Arrangiert auf schwarzen Bühnen und effektvoll ausgeleuchtet, zeigt Bruskin uns eine Welt, in der verschiedene Epochen aufeinander prallen und sich das Archaische und das Zeitgenössische miteinander verbinden. Aggression und ideologische Verblendung ziehen sich als zeitlose Konstanten quer durch die Menschheitsgeschichte. Aktuell führen sie zu internationalen Konflikten, Terrorbedrohung und immer weiter ausufernden Kontroll- und Regulierungsstrategien. In seinem Figurentheater lässt Bruskin Truppen aufmarschieren, zettelt Revolutionen und Demonstrationen an. Er inszeniert Massenbewegungen, zitiert politische Symbole, führt antike und modernste Waffengattungen vor. Streitaxt, Panzer und Rakete gehören ebenso zu den zivilisatorischen Errungenschaften wie Hütte, Tempel und Hochhaus.
Über eine dunkle gewundene Treppe gelangt der Besucher anschließend zu der Installation der Recycle Group (gegründet 2008 von Andrei Blokhin, geb. 1987, Krasnodar, und Georgy Kuznetsov, geb. 1985, Stavropol). In ihrem Biennale-Beitrag befasst sich die Gruppe…