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Titel: 57. Biennale Venedig - Gespräche · von Heinz-Norbert Jocks · S. 238 - 241
Titel: 57. Biennale Venedig - Gespräche , 2017

Susanne Pfeffer

Raumbesetzung und Körpermanipulation
von Heinz-Norbert Jocks

Heinz-Norbert Jocks: Warum hast du dich für Anne Imhof entschieden? Welche Überlegungen gingen der Wahl voraus?

Susanne Pfeffer: Ich habe mir für die Recherche und die Entscheidung viel Zeit genommen und mich darauf intensiv konzentriert. Mir lag daran, einen Horizont des Gegenwärtigen zu entwickeln. In einer von Transformationsprozessen und Brüchen extrem geprägten Zeit ist die Kunst unverzichtbar, weil sie darüber reflektieren und dabei helfen kann, sich dieser Veränderungen bewusst zu werden. Und Anne Imhof ist eine Künstlerin, die mit einem so gegenwärtigen wie klaren Realismus auf die Gesellschaft, das Individuum und den Körper blickt.

Welche ihrer Arbeiten haben dich so überzeugt, dass du dich ganz auf sie konzentriert hast?

Die erste Arbeit, die ich von ihr sah, war 2012 im MMK Frankfurt im Rahmen der damaligen Absolventenausstellung der Städelschule. Von da an habe ich ihre Arbeit verfolgt. Die Entscheidung fiel Anfang letzten Jahres. Mir war wichtig, dass Imhof genug Zeit hatte, sich auf die Konzeption der Arbeit zu konzentrieren.

Könntest du über einige Arbeiten detaillierter reden, ebenso darüber, was an diesen besonders bemerkenswert ist?

Die Konstellation von Individuum und Gruppe beispielsweise. Um diese kreist, finde ich, thematisch eine von Anne Imhofs ersten Performances „School of the Seven Bells“ (2012). Diese, mit Gesang eingeleitet und mit 14 Freunden verwirklicht, ist wie ein Spiel angelegt. Als Betrachter möchte man die Regeln nachvollziehen, was aber nicht gelingt, denn ihre Stücke ändern sich fortlaufend, von Aufführung zu Aufführung. Es reicht ein Blick auf die politische…



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von Heinz-Norbert Jocks

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