USA
Mark Bradford
Tomorrow is Another Day
Komissare: Christopher Bedford, Dorothy Wagner Wallis Direktorin, The Baltimore Museum of Art, and Adjunct Professor of the Practice in Fine Arts, Brandeis University
Kuratoren: Christopher Bedford und Katy Siegel, Programmbeauftragter und Recherche Kurator, The Baltimore Museum of Art
Ort: Giardini
Wie immer musste man lange warten, bevor man die Ausstellung im amerikanischen Pavillon besichtigen konnte. Denn wie immer war der nationalen Repräsentation der USA ein besonderer Ruf vorausgeeilt, der alle neugierig gemacht hatte: Die Ausstellung von Mark Bradford wollte jeder sehen. Mark Bradford, der Künstler, der es aus dem Schönheitssalon seiner Mutter in Los Angeles in die größten Ausstellungshäuser geschafft hat und der inzwischen als bedeutendster zeitgenössischer Künstler der USA gilt, dessen Werke zu Höchstpreisen verkauft werden. Und der nicht nur für sein äußerst einnehmendes Wesen bekannt ist, sondern auch für sein großes soziales Engagement.
Bradfords künstlerische Intervention in den Giardini beginnt mit einer markanten Akzentverschiebung: Die Besucher betreten das 1930 im klassizistischen Stil errichtete US-Anwesen nicht durch den Haupteingang unter dem Säulenportikus, sondern durch eine unscheinbare Türöffnung im Seitenflügel. So wie die schwarzen Sklaven Thomas Jeffersons Herrenhaus „Monticello“, an das sich Bradford in Venedig unweigerlich erinnert fühlte.
Im ersten Ausstellungsraum konfrontiert er den Besucher mit einer riesigen, von der Decke herabhängenden Beule aus abgerissenen Plakaten und Altpapier. Düster, aber elegant ist der zweite Raum, in dessen Mitte eine aus Papier, Seil, Fugenmasse, Farbe und Acryl geformte „Meduse“ steht. An den Wänden hängen drei abstrakte Bilder aus Haarfarbe und feinen Papieren, die…