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Ausstellungen: Duisburg · von Annelie Pohlen · S. 270 - 271
Ausstellungen: Duisburg , 2017

Jana Sterbak

Life-Size. Lebensgröße
Lehmbruck Museum 11.03. – 11.06.2017

von Annelie Pohlen

Seit ihrer Ausstellung 2002 im Haus der Kunst, München, ist es in der deutschen Kunstszene eher still geworden um Jana Sterbak. Nun haben sich die Galerie im Taxispalais in Innsbruck und das Lehmbruck Museum in Duisburg gemeinsam einer umfassenden Würdigung der 1955 in Prag geborenen und seit 1968 in Kanada lebenden Künstlerin verschrieben. Nicht nur in ihrer Heimat zählt sie zu jenen herausragenden Künstlern, die auch aus inhaltlichen Gründen offensiv die Grenzen zwischen Skulptur, Installation, Performance, Video und Film pulverisieren. Wie anders ließe sich „der menschliche Körper als Schnittstelle zwischen Sinnlichkeit und Geist“, so die Verlautbarungen 2002, subtiler in Szene setzen als mittels eines ständigen Wechsels zwischen statischen und bewegten Medien.

Eine wachsende Riege von Künstlern und vor allem Künstlerinnen erregte in den 90ern auch unter dem Eindruck von AIDS auf der einen und Genforschung auf der anderen Seite international Aufsehen mit Grundsatzfragen nach Subjekt und Identität, Körper, Geist und Emotion, Leben und Tod. Und wie schon in den Anfängen sind es in „Life Size“, so der Ausstellungstitel, die für Sterbaks zwischen Stillstand und ablaufender Zeit schlingernden ‚Bildwerke‘ essentiellen Rohstoffe wie Fleisch, Haut, Haare, Leder, Brot und Eis, welche Besucher bis heute mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontieren. Ihr aus rohen Fleischfetzen gefertigtes Kleid, genauer das fotografische Abbild der dieses auf dem nackten Körper tragenden jungen Frau in lässiger Pose auf dem Fußboden, zählt bis heute zu den umstrittensten Ikonen einer an Provokationen nicht eben armen jüngeren Kunstgeschichte.

Und natürlich kommt man im Wettstreit…


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