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Ausstellungen: Köln · von Annelie Pohlen · S. 345 - 346
Ausstellungen: Köln , 2007

Annelie Pohlen
Joseph Zehrer

»per plexi«
Galerie Christian Nagel, 19.4. – 26.5.2007

er plexi“…oder so schön kann ballern sein, möchte man ergänzen, zumal Joseph Zehrer für seine Ausstellung eine Edition mit Plastikpistolen geplant hat. So weit ist es nicht gekommen. Aber die Vorlage dafür hat es als Titelgeber auf die Einladungskarte gebracht und deren Vorlage, ein Inkjetdruck auf Papier, hängt – eher versteckt – im Treppenabgang: für diese ‚posieren’ ebenso flach wie farbenfroh die aus grünem, gelbem, rotem und blauem Acrylglas ausgestanzten Pistolen, als ginge es um eine mehr oder minder abstrakte Malereivariante, jedenfalls eine Komposition von heiterem Zuschnitt, derentwegen wohl selbst politisch korrekte Eltern ihren Kindern den Umgang mit einer derartigen Pistole kaum verwehren dürften.

‚per plexi“ ist nahezu wörtlich zu verstehen. Alle Arbeiten basieren auf dem vom Öl abhängigen Rohstoff Plexiglas; noch wörtlicher hätte man dies ‚inter plexi’ betiteln können, sind doch Zehrers neue Kompositionen wie Sandwichs zwischen Plexiglasscheibe und Leinwand, gelegentlich auch zwischen zwei Plexiglasscheiben ‚eingeschweißt’. Allerdings hätte dies nicht so wunderbar zum Wortspiel getaugt. Zudem lebt die Komposition nicht vom Dazwischen, sondern vom Mit- und Gegeneinander aller beteiligten Ingredienzien zwischen, auf und mit den Scheiben, deren ‚vornehmste’ Aufgabe darin zu bestehen scheint, alles in eine weich fließende, durchscheinend anmutende, platte Form zu bringen. Womit wir ‚perplex’ – umgangssprachlich ‚platt’ – feststellen, dass Joseph Zehrer, den Helmut Draxler einmal einen ‚linken Forscher’ nannte, seine Fähigkeit, jenseits aller formalen oder stilistischen Festlegungen durch immer neue Ansätze zu verblüffen, in dieser Ausstellung aufs schönste unter Beweis gestellt hat.

Es ist ja…



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