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Ausstellungen: München · von Jolanda Drexler · S. 367 - 369
Ausstellungen: München , 2015

Jolanda Drexler
Klee & Kandinsky

»Nachbarn, Freunde, Konkurrenten«
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, 21.10.2015 – 24.1.2016

Diese Ausstellung, die in Kooperation mit dem Zentrum Paul Klee in Bern entstand, ist zweifellos ein Publikumsmagnet. Die Besucher strömen in Scharen herbei, um Paul Klee (1879-1940) und Wassily Kandinsky (1866-1944), das „Traumpaar“ (Peter Fischer, Direktor Zentrum Paul Klee) der Klassischen Moderne schlechthin, in unmittelbarem Werkvergleich zu bestaunen. Aber auch für den versierten Kunstkenner hält die Schau, die die 30 Jahre währende Künstlerfreundschaft der beiden Pioniere der abstrakten Kunst beleuchtet, manche Überraschung parat. Die mit fünfjährigem Vorlauf konzipierte Ausstellung versammelt in chronologischer Ordnung beinahe 200 Werke, großenteils Preziosen aus den herausragenden Konvoluten des Lenbachhauses und des Zentrums Paul Klee, aber auch Leihgaben aus bedeutenden internationalen Museen.

75 Jahre nach dem frühen Tod von Paul Klee wird nun endlich ein von der Kunstgeschichte bislang vernachlässigtes, ungemein aufschlussreiches Kapitel aufgerollt: die gegenseitige künstlerische Auseinandersetzung nahezu ihre gesamte Schaffenszeit hindurch. Es geht um Gemeinsamkeiten, Differenzen und Konkurrenzverhalten zwischen Klee und Kandinsky, alles in allem um eine tief befruchtende, wenngleich stets auf Abstand bedachte Freundschaft. Charakter und Kunstauffassung dieser prägenden Gestalten der Avantgarde könnten gegensätzlicher kaum sein: der eine bei aller schöpferischer Ichbezogenheit spielerisch-leicht, grenzenlos wandelbar und phantasievoll, subtil, ironisch, der andere eher dogmatisch nach „absoluter“ Malerei strebend, einer gänzlich von der Natur unabhängigen gegenstandslosen Kunst nach eigenen Kompositionsgesetzen. Aber beiden ging es doch um „eine Spiritualisierung der Kunst und die Eigengesetzlichkeit der bildnerischen Mittel“ (Ausstellungstext), wie auch für beide die Musik eine zentrale Rolle im Schaffen…



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