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Ausstellungen: Arnsberg · von Claudia Posca · S. 354 - 355
Ausstellungen: Arnsberg , 1999

Claudia Posca
Mariusz Kruk

»Einen Drachen erblicken ist wie eine Ziffer oder einen Buchstaben erblicken«
Kunstverein Arnsberg, 12.9. – 24.10.1999

Mariusz Kruk – documenta IX-Teilnehmer -, dessen plastisches Werk manche in Beziehung setzen zu Ilya Kabakovs oder Haim Steinbachs Kunst, spricht nicht viel, schreibt aber, wie in dem kleinen Katalogbuch “Mutanten und Schlawiner”, eigene Gedichte und Aphorismen.

Über Kunst redet er wenig. Und wenn, dann steht das Material bzw. die Herstellung seiner Objekte und Bilder im Vordergrund. Kaum, dass er dabei Bedeutungsebenen umreißt. In einem Interview mit dem 1952 im polnischen Posen geborenen, heute in Frankreich lebenden Künstler – vor drei Jahren im Duisburger Katalog zur Kruk-Ausstellung “Objekte und Installationen” veröffentlicht – sind die Fragen länger als die Antworten. Doch die “sitzen”, haben so etwas wie einen Nachhall um sich, selbst noch auf der Buchseite.

“Der Kosmos fängt direkt hinter dem Tisch an” ist ein seltenes Zitat. Dafür ist es höchst einprägsam und – treffend. Nicht nur für die verrätselt erscheinenden Objekte und Installationen Mariusz Kruks zwischen Intimität und Alltag im Zeichen einer Sprache der Dinge, wo ein kleiner roter Pullover vor einem gekippten weitgeöffneten Schrank wie ausgespuckt auf dem Boden liegt. Sondern auch für seine neuesten Ölpastelle und Permanent-Marker-Zeichnungen, die der Kunstverein Arnsberg in seinem aktuellen Programm präsentiert, nachdem hier schon 1992 eine erste Kruk-Ausstellung zu sehen gewesen war.

Denn auch in den jüngsten Bildern Mariusz Kruks zeigt sich jene verbal kaum transportierbare Poesie einer anderen, phantastischen Welt, deren immer wieder neu gebrochener Bildraum unbekannte Winkel und Ecken bereitet für Blume, Stuhl oder Tisch,…



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