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Ausstellungen: Recklinghausen · von Claudia Posca · S. 325 - 326
Ausstellungen: Recklinghausen , 2006

Claudia Posca
Menschen und Maschinen – Bilder von Konrad Klapheck

»Der eigenen Seele auf der Spur«
Kunsthalle Recklinghausen, 6.7. – 23.7.2006

Was tun die Dinge, wenn wir ihnen den Rücken zukehren? Was tun sie mit uns? Viele Schriftsteller, Philosophen und Künstler haben darauf verschmitzt-psychologische Antworten gegeben. Dazu zählt auch der Düsseldorfer Maler Konrad Klapheck. Jahrzehnte schickte er Schreibmaschine und Ventilator, Autoreifen und Stanze auf die malerisch perfekt inszenierte Bühne seiner nahezu fotorealistischen Bilder. Dem schönen Schein der Dinge vertraute er genauso wie er ihm misstraute. Sich der Magie des Gegenstands zu stellen, des alltäglichen, auch des banalen Werkzeugs zudem, um unter die Oberfläche des Vertrauten, hinter die Fassade des allzu Bekannten zu gucken – auf das dem Wasserhahn und der Fahrradklingel in ihrer besonderen Form und Gestalt ein Auge geliehen werde, um ihrer Wesenhaftigkeit im Dialog mit der eigenen Psyche auf die Spur zu kommen – diese Herausforderung hat der 1935 in Düsseldorf geborene, langjährige Professor an der Düsseldorfer Akademie mehr als vier Jahrzehnte angenommen. 1997 allerdings beendete Konrad Klapheck sein beharrlich vorangetriebenes Zwiegespräch mit Hausstands- und Büromaschinen. Seither spielen in den Klapheck-Bildern des 21. Jahrhunderts Innenräume und Landschaften eine Rolle, erfahren die bis dato kargen Bildbühnen eine opulente Inszenierung, bevölkert von Musikern, Künstlern, Spielern und Akten. Geblieben ist der anonyme Farbauftrag. In bekannt nüchterner Weise bewirkt er jedoch anderes: Noch erzählerischer als frühere Ding-Portraits kommen die verrätselt erscheinenden jüngsten Bilder daher.

Dieser Entwicklung auf der Spur stellt die Kunsthalle Recklinghausen im Rahmen der Ruhrfestspiele 2006 eine rund 70 Arbeiten…


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