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Titel: Dialog und Infiltration · von Christiane Fricke · S. 50 - 53
Titel: Dialog und Infiltration , 1999

»Nicht auf das Anschauen zurückziehen«

CHRISTIANE FRICKE IM GESPRÄCH MIT PETER FRIES

Christiane Fricke: Sie sind Kunsthistoriker, Handwerksmeister, Restaurator und arbeiten schon seit Ihrem siebzehnten Lebensjahr in Museen. 1992 wurden Sie nach Engagements am Bayrischen Nationalmuseum München, an der Smithsonian Institution in USA/Washington und am Deutschen Museum München als Direktor an das neu gegründete und noch zu konzipierende Deutsche Museum Bonn gerufen. Welche Gründe sprachen eigentlich dafür, einen Kunsthistoriker mit der Konzeption und Leitung eines Hauses zu betrauen, das die wissenschaftlichen und technischen Highlights in Deutschland nach 1945 repräsentiert?

Peter Fries: Die Erfahrung der letzten sechs Jahre hat mir gezeigt, daß es ein Segen war, quasi als Fachfremder den Blick für das ganze Thema zu behalten. Wir konnten so das Interesse der Besucher vorbehaltlos aufgreifen. Die Antworten auf die konkreten Fragen gaben uns dann immer die Spezialisten. Das ist eigentlich ein einfaches Rezept – ich glaube, nur so kann man ein Museum unseres Typs inszenieren. Es war allerdings schwer, die Antworten in ein schlüssiges Museumskonzept einzubetten. Wir mußten uns beim Deutschen Museum Bonn überlegen, wie man das vorgegebene Thema “Forschung und Technik in Deutschland nach 1945” anpackt und wie man es präsentiert. Das Deutsche Museum in München gliedert sich nach Fachgebieten: Autos, Eisenbahnen, Flugzeuge usw. Wir wollten dagegen zeigen, wie Forschung und Technik in Deutschland organisiert ist – wer forscht?, wo wird geforscht?, und wie sehen die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Forschung und Technik in Deutschland aus? Für diese Aufgabe gibt es keinen Generalisten, es gibt aber für die unzähligen Wissenschaftsdisziplinen entsprechende Spezialisten. Wenn…

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von Christiane Fricke

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