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Ausstellungen: Paris · von Heinz Schütz · S. 363 - 365
Ausstellungen: Paris , 2011

Heinz Schütz
Paris – Delhi – Bombay …

»Indien aus der Sicht indischer und französischer Künstler«
Centre Pompidou, Paris, 15.5. – 19.9.2011

Im Januar 1977 wurde das Centre Pompidou eröffnet, im Sommer fand mit „Paris – New York“ die erste groß angelegte, internationale Sonderausstellung statt. In den folgenden Jahren schlossen sich „Paris – Moskau“ und „Paris – Berlin“ an. 1981 endete der von Pontus Hulten kuratierte Zyklus mit „Paris – Paris“. Als Alain Seban vor fünf Jahren die Leitung des Centre Pompidou übernahm, dachte er bereits daran, die Serie fortzusetzen, allerdings nicht unter „retrospektiven“, sondern „prospektiven“ Vorzeichen. Der frühere Paris-plus-Zyklus war den Avantgarden zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewidmet, „Paris – Paris“ befasste sich mit der Zeit zwischen 1930 und 1957. Dabei funktionierte die erfolgreiche Ausstellungsserie nicht zuletzt aufgrund einer sozusagen dialektischen Pointe: Im Vergleich mit anderen Kunstzentren wurde Paris relativiert und doch als durchgängiger Bezugspunkt hervorgehoben. Dies geschah Ende der Siebzigerjahre, zu einer Zeit also, in der Paris als weltweite Kunstmetropole längst von New York abgelöst worden war.

Wenn nun die Serie „prospektiv“ (Seban) fortgesetzt wird, geschieht dies unter grundsätzlich anderen Bedingungen. Kunstzentren, wie es sie zu Beginn des letzten Jahrhunderts gab, existieren heute nicht mehr. Sie waren einst nicht nur Orte, wo sich Künstler und Kunst, Auftraggeber, Galeristen und Kunstinstitutionen häuften, sie funktionierten insbesondere auch als künstlerische Innovationszentren. Das Neue als explizites Ziel künstlerischer Produktion ist mittlerweile verschwunden. In einer globalisierten Kunstwelt zirkulieren nun auch, nicht zuletzt bestimmt von Marktinteressen, die Kunstwerke zunehmend global. Inzwischen, wenn auch langsam,…



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