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Titel: Urban Performance I · von Heinz Schütz · S. 130 - 137
Titel: Urban Performance I , 2013

Saõ Paulo im Blick von PAPA

Alltagsakteure im öffentlichen Raum
Ein Gespräch mit Lino Hellings der Begründerin von PAPA, der Participating Artists Press Agency

Legt man die These zugrunde, dass Städte als Resultat der Handlungen ihrer Bewohner ständig neu entstehen, wird die Stadt (unter anderem) nicht nur durch Alltagshandlungen hervorgebracht, sie bildet sich in ihnen auch ab. Der spezifische Blick von Lino Hellings und der Participating Artists Press Agency (PAPA) liegt darin, in ephemeren öffentlichen Handlungen größere Zusammenhänge wahrzunehmen. Als studierte Soziologin wandte sich Lino Hennings schon bald dem Theater zu, als Einzelkünstlerin entwickelte sie im öffentlichen Raum „Geheime Choreografien“, um dann die PAPA zu gründen. Die projektbezogene Arbeit der Agentur, die weltweit unterschiedliche Fotografen zusammenführt, hat sich bereits mehrfach mit Saõ Paulo auseinandergesetzt. Im Gespräch mit Lino Hellings soll dem spezifischen Blick von PAPA nachgegangen werden, um die Alltagsakteure im öffentlichen Raum von Saõ Paulo als Produzenten und als Produkt der Stadt zu verstehen.

***

Heinz Schütz: Eines Ihrer PAPA-Projekte war und ist Saõ Paulo gewidmet. Der öffentliche Raum ist immer auch ein Ort, wo jeder den Blicken von allen ausgesetzt ist. Das Wahrgenommene hängt immer auch vom Wahrnehmenden ab. Der spezifische Blick, den PAPA auf den öffentlichen Alltag in Saõ Paulo richtet, hat meines Erachtens auch mir Ihren früheren Arbeiten zu tun. Seit vielen Jahren konzentrieren Sie sich auf den öffentlichen Raum und seine performativen Dimensionen. Zuerst mit der Theatergruppe Dogtroep und dann, nach siebzehn Jahren Theaterarbeit, realisierten Sie als Künstlerin performative Projekte für öffentliche Orte. 2006 gründeten Sie dann die PAPA,…


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