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Ausstellungen: Rotterdam · von Thilo Koenig · S. 256 - 261
Ausstellungen: Rotterdam , 1992

Thilo Koenig
»Wasteland, landscape from now on«

Fotografie-Biënnale Rotterdam 1992

Rotterdam, Studio Waterstad und Perspektief Centrum voor Fotografie, 4.9. – 11.10.1992

Symposium am 3. und 4.9.1992

und mehr als 20 Begleitausstellungen in Museen, Galerien und Kulturzentren

Wasteland, landscape from now on” war die dritte Fotografie-Biënnale Rotterdam überschrieben. “Landschaft” verstanden die Kuratoren Bas Vroege und Frits Gierstberg ausdrücklich nicht allein als Naturausschnitt, sondern als Sinnbild für unser Leben und Denken, für unsere Kultur. Industrialisierte Gebiete, Stadträume, ihre Ränder sowie utopische Entwürfe gehörten dazu. “Wasteland”, am besten übersetzt mit “Ödland”, knüpfte an vorangegangene Ausstellungen an, zuerst “New Topographics”, 1975 in Rochester mit US-amerikanischen Landschaftsfotografen wie Lewis Baltz, Robert Adams oder Joe Deal, die damals begonnen hatten, mit immergleicher, kühler Präzision Stadtlandschaften, den Bau von Feriensiedlungen, Gewerbegebiete oder Müllhalden aufzunehmen.

Das Thema kritische Landschaftsfotografie hat wieder Konjunktur. Das bezeugen neuere Ausstellungen oder das französische Projekt DATAR, in dessen Rahmen von 1984 bis 89 auch sechsunddreißig internationale Fotografen arbeiteten, um visuelles Material über die heutige industrielle Realität von Land und Stadt zu erhalten. Schon dabei hatte es sich als problematisch erwiesen, daß die Autoren kaum über eine, wenn auch skeptische Ästhetisierung ihrer Sujets in klassischen Fotobildern hinausgekommen waren – was auch bei der diesjährigen Biënnale über weite Strecken zu sehen war.

Das Rotterdamer “Wasteland” begann schon mit den Ausstellungsräumen: Konnte die Biënnale bislang in illustren historischen Hafenarchitekturen an der Nieuwe Maas auftreten, so belegte die Hauptausstellung in diesem Jahr drei karge Etagen im Studio Waterstad, einem Büroneubau am Leuvehaven. Darin hatten die Designer mit ausgedienten Stahltischen und Wellpappe eine bizarre Installation…


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