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Titel: Kunst ohne Werk · von Barbara Steiner · S. 214 - 219
Titel: Kunst ohne Werk , 2000

SUPERFLEX
Anthropologie in Aktion

VON BARBARA STEINER

Ein Plakat hängt im Louisiana Museum und erregt die Aufmerksamkeit der Besucher: Der Comic spielt irgendwo in Afrika, handelt von der Einführung eines neuen Produkts, eines Energieerzeugers auf der Basis von Biogas. Urheber des Plakats ist das Kopenhagener Kollektiv Superflex – Rasmus Nielsen, Jakob Fenger und Bjørnstjerne Christiansen –, das sich seit 1997 mit dem Biogas-Projekt in Afrika engagiert und an konkreten sozialen Interventionen arbeitet, die für den unmittelbaren Lebenszusammenhang eines Individuums oder einer Gruppe von Menschen relevant sind. Eine erste Frage drängt sich auf: Warum Afrika? Warum engagieren sich weiße, dänische Künstler in Tansania? Sind da gar Künstler mit dem sanften Touch von politisch korrektem Kolonialherrentum am Werk? Die Antwort weckt Interesse: “Weil Hilfe für andere in Dänemark Hilfe für Afrika bedeutete. Wir sind mit dieser Vorstellung aufgewachsen.” Also: West Meets South. Genauer noch: Anthropologie in Aktion. Wenn die Bauern in Tansania den praktischen Nutzen von Biogas sehen, dann geht es für Superflex um die Sehnsucht, reale wirtschaftliche Beziehungen in die Kunst einzuführen und konkrete soziale Interventionen durchzuführen. Die Kunstinstitutionen loten in der Folge das Verhältnis zwischen ästhetischem Erscheinungsbild und der gesellschaftlichen Verankerung der künstlerischen Arbeit aus. Fazit: Die Kunst existiert nicht getrennt vom Alltagsleben. (Bia.)

»Produkte« der Superflex GmbH

Wenn ich eine Mauer baue und zu jemandem sage: “Reich mir einen Ziegelstein”, und diesen dann auf die Mauer setze, dann ist meine erste Handlung sprachlicher Natur und die zweite eine verhaltensmäßige, aber es ist einfach zu erkennen, dass beide Teil einer Gesamthandlung sind, nämlich des…


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