„Das Eindringen avantgardistischer Ismen in den Kunstbetrieb ist nicht länger möglich. Sie wurden durch Ideen und Kontexte abgelöst. Klar ist zu sehen, dass Ereignis und Environment, Poetik ... WEITERLESEN und Performance - alles in einem - an ihre Stelle treten. Die Konstellation ist günstig. In den Kunst- und Kulturwissenschaften bahnt sich eine performative Wende an“, befindet Paolo Bianchi und unterstreicht diese These mit einem Ziatat von Gerhard Richter: "Eines Tages werden wir keine Bilder mehr brauchen, wir werden einfach glücklich sein." Kein Werk setzt am Nullpunkt an. Das Bild als Werk fügt sich ins "Betriebssystem Kunst" ein. Die Idee einer "Ästhetik ohne Absicht" heißt, eine Leerstelle im System zu finden. Das Modell "Absichtslos auf ein Ziel hin" zeigt eigentlich schon, dass in der Absichtslosigkeit überhaupt schon das Ziel zu sehen ist. Statt sich auf die Prinzipien des "Werks", der "Form", der "Originalität", der "Imagination", des "Ausdrucks" oder des "Wahrheitsvollzugs der Kunst" zu stützen, wird Kunst zur "Performation", zum "Ereignis", zum "Spiel" oder zur "Inszenierung". Der Prozess der Avantgarde leitet so über zu einer radikalen Transformation der Kunst vom Werkhaften zum Performativen. Die in der Dokumentation zusammengetragenen Einzelstudien sind keine praktischen Anwendungen theoretischer Axiome, sie zeigen Kunst auch nicht bloß als Form, sondern "Kunst als Lebensform"; Kunst nicht bloß als Information, sondern als Performation. James Lee Byars (1932-1997) verband in einzigartiger Weise die Erschließung und Poetisierung des Alltags mit der Suche nach dem perfekten Jetzt (Moment) und seinem Ausdruck in der Performance-Kunst. Ihm ist das Heft im Sinne einer Hommage gewidmet. Zum Thema siehe auch „Lebenskunstwerke“ (Band 142, 1998) und „Lebenskunst als Real Live (Band 143, 1998). VERBERGEN
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