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Titel: Kunst ohne Werk · von Paolo Bianchi · S. 188 - 197
Titel: Kunst ohne Werk , 2000

LABIN ART EXPRESS
Underground City Utopie

DEAN ZAHTILA IM GESPRÄCH MIT PAOLO BIANCHI
MARIANNE GREBER (FOTOS)

Labin Art Express (L.A.E.) ist eine exoterische Gruppe, die alle Künstler und “Nicht-Künstler” in ihren Reihen aufnimmt, sofern sie sich am künstlerischen Credo von L.A.E. beteiligen (S. 197). Von dem Moment an, als Dean Zahtila (*1957) und Kresimir Farkas (1956–1999) im Jahr 1992 die leeren Gebäude des ehemaligen Kohlenbergwerks von Labin betraten, war alles klar: “Vierhundert Jahre Kohlenbergbau, das ist gewissermaßen eine enorme Kraft, die uns stark beeinflusst hat. So wurde die Idee geboren, L.A.E. ins Leben zu rufen.” Ausgehend von dieser Kraft und vom Geheimnis der Vergangenheit (industrielles Erbe, funktionalistische Architektur, Symbole, Geschichten und Legenden), wie auch von der Schönheit und Magie Istriens im Herzen Europas, von den neuen Technologien, neuen Medien und natürlich ausgehend vom eigenen Leben trachteten Zahtila und Farkas danach, eine Kunst des 21. Jahrhunderts zu etablieren. 1998 eröffnete L.A.E. das Kulturzentrum Lamparna: “Das erste unabhängige internationale Multimedia-Kulturzentrum der Republik Kroatien bestimmte zusammen mit unserem künstlerischen Credo unser Schicksal.” Der nächste Schritt ist die Realisierung des Projekts “Underground City”, das auf den Bau einer echten Stadt 150 Meter unter der Erde im Stollen einer ehemaligen Kohlenmine abzielt.

Kulturdissidenz und Opposition gegen den Staat

Paolo Bianchi: Labin Art Express (L.A.E.) wurde 1991 in Labin (Istrien/Kroatien) gegründet, zu Beginn des Kriegs im ehemaligen Jugoslawien. Welche Absichtserklärung stand hinter dem Projekt?

Dean Zahtila: Labin Art Express wurde zwar schon einige Monate vor Ausbruch des Krieges – zunächst in Slowenien, dann in Kroatien – in Ex-Jugoslawien gegründet, stellte aber…


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