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Ausstellungen: Vechtetal (Deutschland / Niederlande) · von Hajo Schiff · S. 357 - 359
Ausstellungen: Vechtetal (Deutschland / Niederlande) , 2000

Hajo Schiff
Kunstwegen

Organisation: Städtische Galerie Nordhorn, seit 21.6.2000

Nicht jedes der immer mehr um sich greifenden Skulpturenprojekte auf dem Land wird von einer Königin eröffnet, aber auch wenn es um ein so wichtiges Projekt wie “Kunstwegen” geht, kann eine so abgelegene Gegend wie die Niedergrafschaft Bentheim immer etwas bunte Publizität gebrauchen. Und so rauschte zur Einweihung im Juni ein dunkelblauer Edelbus mit orangener königlicher Flagge mit Blaulicht durch das Vechtetal zwischen Nordhorn und der niederländischen Grenze von Kunststation zu Kunststation. Eine derartige Hetze passt eigentlich gar nicht zu dem träge dahinfließenden Fluss und den eher wortkargen Menschen im nordwestdeutschen Flachland. Doch trotz der gar nicht majestätischen Eile waren die mitfahrenden Projektleiter Martin Köttering und Roland Nachtigäller voll des Lobes über die ausgezeichneten Kenntnisse von Königin Beatrix der Niederlande über die aktuelle Kunstszene.

Die Königin kam, da Kunstwegen eine Gemeinschaftsprojekt beiderseits der Grenze ist, das nun von sich behauptet, eines der größten offenen Museen Europas zu sein. Es entstand nach einer dreijährigen Vorbereitungszeit, um die seit 1969 im Bereich Nordhorn installierten etwa 45 Skulpturen mit den ab 1987 auf niederländischer Seite der Vechte erstellten zehn Kunstwerken durch fünfzehn neue Landschafskunstwerke mit durchaus erträglichen Kosten von etwa 3,5 Mio DM zu einem Kunstweg zusammenzuschließen. Das Wort “Kunstwegen” selbst ist dabei kein witziger Neusprech, das ungewohnte Plural-“n” ist der niederländischen Sprache geschuldet.

Mit eher simpler Symbolik ging Ilya Kabakov an seine grenzübergreifende Aufgabe: Auf beiden Seiten der Vechte hat er je eine filigrane Drahtfigur positioniert, erkennbar als Mann und Frau, die sich genau an der Stelle…


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