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Magazin: Museen & Institutionen · von Cornelia Gockel · S. 468 - 469
Magazin: Museen & Institutionen , 2000

CORNELIA GOCKEL
Eine vierte Pinakothek für die Sammlung Brandhorst

München hat den Zuschlag für die international renommierte Sammlung von Anette und Udo Brandhorst bekommen. Somit gelangen 550 Werke der zeitgenössischen Kunst im Wert von rund 200 Millionen Mark in den Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Dazu gehören umfangreiche Werkkomplexe von Cy Twombly, Andy Warhol, Sigmar Polke und Bruce Naumann, sowie zahlreiche Künstlerbücher. Doch damit nicht genug: Hinzu kommt ein Stiftungskapital von 235 Millionen Mark, das den Freistaat in die glückliche Lage versetzt allein von der Rendite künftig Werke von internationalem Rang auf dem Kunstmarkt zu kaufen, von denen sie bisher nur träumen konnten. Ausschlaggebend für die Entscheidung des Sammlers sei die reiche kulturelle Situation Münchens, die Rolle der Pinakotheken und das starke Engagement für den Neubau der Pinakothek der Moderne gewesen, erklärt Carla Schulz-Hoffmann, die stellvertretende Generaldirektorin der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und Leiterin der Staatsgalerie moderner Kunst.

Fünf Jahre nach der Eröffnung der Pinakothek der Moderne soll die Sammlung Brandhorst in unmittelbarer Nachbarschaft in einem eigenen Gebäude präsentiert werden. Als Standort war zunächst der zweite Bauabschnitt geplant, in dem ursprünglich das museumspädagogische Zentrum und das Depot der staatlichen grafischen Sammlung untergebracht werden sollte. Doch der erwies sich mit einer Raumtiefe von nur 10 Metern als ungeeignet zur Präsentation einer großen Sammlung für zeitgenössische Kunst. Verhandlungen über eine Umplanung des zweiten Bauabschnitts mit dem Architekt Stephan Braunfels und dem Sammler Udo Brandhorst scheiterten. Erschwerend hinzu kamen die schon seit langem schwelenden Konflikte der Staatsregierung mit Braunfels wegen der Kostenüberschreitungen und dem nicht eingehaltenen Termin der…


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